Die beiden Pumpenhäuser liegen einander gegenüber und verfügen jeweils über ein Flachdach, das mit Dachpappe verkleidet wurde. Der nördliche Flachbau hat eine etwas größere Grundfläche und beherbergte ursprünglich noch eine Messwarte, die durch eine grüne Stahltür auf der Westseite zugänglich war. Auf der Südseite befindet sich etwa in der Mitte eine weitere grüne Stahltür, die in das Pumpenhaus selbst hineinführt. Rechts davon befinden sich unterhalb der Dachkante zwei Bänder mit jeweils vier kleinen Fenstern und rechts davon ein in den Baukörper hineinragender Unterstand sowie zwei Doppelfenster. Der südliche Flachbau verfügt auf seiner Nordseite über zwei baugleiche Fensterbänder, jedoch mit jeweils drei kleinen Fenstern sowie zur nordwestlichen Ecke hin ebenfalls über eine grüne Stahltür. Darüber hinaus besitzt es zwei Doppelfenster auf der Westseite. Beide Pumpenhäuser sind unterkellert und haben auf ihrer Ostseite jeweils zwei doppelflügelige, grüne Stahltore, an deren Stürze Stahlträger angebracht sind, die aus dem Gebäude herauskragen. Diese dienen vermutlich der Anbringung und dem Transport schwerer Lasten in das Pumpenhaus.
2002 wurden die neun Tanks des nördlichen Phenol-Tanklagers samt ihren Rohrleitungen abgebrochen und verschrottet. Und schließlich wurden 2021 bis 2022 die sechs übrigen Tanks im Süden rückgebaut und entsorgt. Lediglich Teile der Auffangbecken sind noch vorhanden. Die Pumpenhäuser werden dementsprechend heute auch nicht mehr genutzt.
Das Ausmaß der beiden Tanklager verdeutlicht zum einen, welche enormen Produktionskapazitäten das Werk zu DDR-Zeiten besaß und zum anderen, welche Rolle die Karbochemie bis 1990 für diese Region spielte. Das Objekt besitzt damit wirtschafts- und sozialhistorische Bedeutung.
(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1969–1978
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Leipziger Straße 40.
- Firmenarchiv Raschig.
- US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 1 (1969). 1996.
- US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
- GeoSN, dl-de/by-2-0: DOP Sachsen. 2021.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
- Eigentümer: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
- Eigentümer: Plasta GmbH
- Eigentümer: Raschig AG
- Eigentümer: Raschig GmbH
BKM-Nummer: 31200033