Abwasserabsetzbecken (Raschig Werk)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 36,79″ N: 12° 29′ 29,63″ O 51,17689°N: 12,49156°O
Koordinate UTM 33.324.666,02 m: 5.672.486,71 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.480,53 m: 5.671.437,50 m
  • Abwasseraufbereitungsbecken, Raschig Werk, Luftbild von Südwesten.

    Abwasseraufbereitungsbecken, Raschig Werk, Luftbild von Südwesten.

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Am nördlichen Rand des Fabrikareals liegen zwischen dem ehemaligen Dampfhaus im Westen, den Kühltürmen und dem Pumpenhaus im Osten sowie den ehemaligen Werkstätten und Lagerbaracken im Süden vier rechteckige Betonbecken, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die in Stahlbetonkonstruktionsweise errichteten Becken sind jeweils 7 m breit, 24,5 m lang sowie 3,45 m tief und ragen etwa 0,5 m über das gegebene Gelände hinaus. Die Betonwände sind 50 cm dick und die Ränder der Becken mit Stahlgeländern umzäunt. Aus den Bauunterlagen sind keine Informationen über die Erbauungszeit des Objekts zu finden. Auf Grundlage von US-amerikanischen Sattelitenbildern kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Becken zwischen 1969 und 1978 errichtet wurden. Sie dienten ursprünglich der Aufbereitung bzw. Vorbehandlung von phenol- und formaldehydhaltigen Abwässern, die während der Produktionsprozesse im Werk entstanden. Das nordwestliche Becken wurde als Vorklärbecken, das Nordöstliche als Belebungsanlage, das Südwestliche als Stapelbecken und das Südöstliche als Nachklärbecken genutzt. Die Becken waren in der oben genannten Reihenfolge durch Rohre miteinander verbunden.
Diese firmeneigene Abwasseraufbereitung wurde bis 1999 genutzt. Danach wurden die Abwässer in den beiden letztgenannten Becken zunächst gesammelt und schließlich über das Kanalisationsnetz der Kläranalage in Espenhain überführt. Dafür mussten im Jahr 2000 umfassende Sanierungsarbeiten des Stapelbeckens und des Nachklärbeckens vorgenommen werden. Alte, nicht mehr benötigte Rohrdurchführungen und -leitungen wurden gereinigt und dicht verschlossen. Das Vorklärbecken wird seitdem nicht mehr genutzt und die Belebungsanlage wird anstelle des ehemaligen Feuerlöschteichs bis heute für das Speichern von Löschwasser verwendet.
Als technische Anlage zur Aufbereitung von Abwässern der chemischen Produktion und als Teil der karbochemischen Anlage hat das Objekt nicht nur wirtschafts- sondern auch technikhistorische Bedeutung.

(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1969–1978

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Leipziger Straße 40.
  • Firmenarchiv Raschig.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 1 (1969). 1996.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: Plasta GmbH
  • Eigentümer: Raschig AG
  • Eigentümer: Raschig GmbH

BKM-Nummer: 31200031

Abwasserabsetzbecken (Raschig Werk)

Schlagwörter
Ort
Gestewitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Abwasserabsetzbecken (Raschig Werk)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31200031 (Abgerufen: 16. März 2025)
Seitenanfang