Technische Werkstätten (Raschig Werk)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna, Rötha
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 38,12″ N: 12° 29′ 34,2″ O 51,17726°N: 12,49283°O
Koordinate UTM 33.324.756,22 m: 5.672.524,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.569,11 m: 5.671.479,19 m
  • Ehemalige technische Werkstätten, Raschig Werk, Luftbild von Süden.

    Ehemalige technische Werkstätten, Raschig Werk, Luftbild von Süden.

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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Am nordöstlichen Rand des Werksgeländes liegt nördlich des Lagers für den Formmassenbetrieb und östlich des Verteilerprüfstandes diese zweigeschossige Fabrikhalle, die ursprünglich aus zwei miteinander verbundenen Hallen bestand. In dem etwa 25 m breiten, 49 m langen und 7,5 m hohen Bau mit flachem Grabendach waren bis 1997 die technischen Werkstätten der Fabrik untergebracht. Ausgehend von US-amerikanischen Sattelitenbildern lässt sich schlussfolgern, dass die ursprüngliche Doppelhalle zwischen 1987 und 1984 errichtet wurde. 1998 bis 1999 wurden zahlreiche bauliche Veränderungen im Inneren vorgenommen. Im ersten Geschoss erfolgten mehrere Decken- und Wanddurchbrüche sowie der Abbruch von Zwischenwänden. Ein Lastenaufzug wurde auf der Nordseite angebaut und mit einem Vordach versehen. Eine Stahlbühne, eine Krahn- und eine Katzbahn mit Kettenzügen wurden ebenso montiert, wie diverse blech- und metallbearbeitende Automaten. Die Elektrotechnik wurde neu installiert und das Objekt in den vorhandenen Kühlwasserkreislauf eingebunden. Nach den Umbauten wurde die Halle zur Produktion und für den Vertrieb von Einbauten und Füllkörpern für Kolonnen genutzt. Unter Kolonnen sind verfahrenstechnische Apparate zu verstehen, die von der chemischen Industrie genutzt werden, um Stoffgemische durch thermische Verfahren zu trennen.
Das Objekt wurde als Stahlbetonkonstruktion in Leichtbetonbauweise errichtet und mit verputzten Klinkersteinen verkleidet. Die Außenmauer auf der Südseite und auf einem Teil der Westseite wurde weiß gestrichen, der Rest ist grau verputzt. Das flache Grabendach ist mit Dachpappe verkleidet. Auf der Mitte der Südseite befindet sich links ein grünes, zweiflügeliges Metalltor mit Schlupftür und rechts davon ein grünes, dreiflügeliges Metalltor mit Schlupftür. Auf Höhe des zweiten Geschosses gibt es vier horizontale Bänder mit jeweils sechs einfachen Fenstern. Auf der Nordseite befindet sich mittig eine zweiflügelige Stahltür und rechts davon ein Fahrstuhlschacht, der über eine grüne Metalltür im ersten Geschoss zugänglich ist. Links des Fahrstuhlschachts ist eine Fluchtleiter aus Stahl, die vom zweiten Geschoss in das erste führt. Im ersten und zweiten Geschoss gibt es jeweils drei Doppelfenster und drei Einfachfenster. Alle Fenster im Erdgeschoss sind mit Gittern versehen. Auf der Ostseite, etwa 12 Meter von der nördlichen Ecke entfernt, befindet sich ein grünes, zweiflügeliges Tor, hinter dem eine Stahlbetontreppe in das zweite Geschoss führt. Darüber hinaus verlaufen über die gesamte Seite von Süden aus im ersten Geschoss sechs horizontale Bänder mit jeweils sechs Fenstern und im zweiten Geschoss sechs ebensolche Bänder und zwei zusätzliche, einfache Fenster. Die Fenster auf der Westseite sind ebenso aufgereiht wie auf der Ostseite, nur befindet sich anstatt des zweiflügeligen Tores ein zusätzliches Band mit sechs Fenstern im ersten Geschoss.
Die als Stahlbetonkonstruktion in Systembauweise errichtete Fabrikhalle ist ein für die DDR der 1970er und 1980er Jahre typischer, funktionaler Industriebau. Das Objekt ist damit nicht nur technikhistorisch, sondern auch industriearchitektonisch von Bedeutung.

(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1978–1984

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Leipziger Straße 40.
  • Firmenarchiv Raschig.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: Plasta GmbH
  • Eigentümer: Raschig AG
  • Eigentümer: Raschig GmbH

BKM-Nummer: 31200026

Technische Werkstätten (Raschig Werk)

Schlagwörter
Ort
Gestewitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Technische Werkstätten (Raschig Werk)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31200026 (Abgerufen: 19. März 2025)
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