Mühlengebäude (Raschig Werk)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 35,59″ N: 12° 29′ 35,21″ O 51,17655°N: 12,49311°O
Koordinate UTM 33.324.773,20 m: 5.672.445,84 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.589,30 m: 5.671.401,03 m
Südlich des Testgebäudes für Kolonneneinbauten liegt, unmittelbar an das Produktionsgebäude für Formmassen im Westen sowie dem Lager für den Formmassenbetrieb mit LKW-Garage im Osten angrenzend, der höchste Bau des gesamten Fabrik-Areals. Ursprünglich wurde es als Mühlengebäude zur Erzeugung von Kunststoffgranulat genutzt, aus dem wiederum duroplastische Formmassen hergestellt werden. Heute wird nur noch das Erdgeschoss des Objekts für die Kontrolle und Zwischenlagerung von Formmassenerzeugnissen genutzt.
Für das Objekt liegen keine Bauunterlagen vor. Ausgehend von Plänen zum Anbau an das bestehende Lager für den Formmassenbetrieb aus dem Jahr 1970 und der Konstruktionsweise des Objekts, ist davon auszugehen, dass es im Zeitraum zwischen 1948 und 1970 errichtet wurde. Es ist als sechsgeschossiger Fabrikgeschoss-Skelettbau aus Stahlbeton mit verputzten Klinkersteinen konstruiert worden. Die gesamte Ostseite besteht aus einem Glasvorhang, der aus einem Stahlgefache besteht, das mit Fenstern ausgefacht wurde, die zum Teil nach außen geöffnet werden können. Der überwiegende Teil des vierten Geschosses kragt als Betonvorhang aus dem Gebäude heraus. Die Fensterfront auf der östlichen und westlichen Gebäudeseite ist so konstruiert, dass sie im Falle einer Staubexplosion während des Mühlenbetriebs die Druckwelle nach Außen ableiten kann. Die nach Süden gerichtete Hälfte der Westseite besteht aus demselben Glasvorhang, der vom zweiten Geschoss bis unter die Dachkante reicht und ebenfalls im vierten Geschoss als Betonvorhang hervorkragt. Auf der Südseite befindet sich eine stählerne Außentreppe, die bis in das fünfte Geschoss hinaufführt und als Fluchtweg aus dem Gebäude dient. Im Inneren befinden sich mehrere Granulatmühlen, die inzwischen nicht mehr genutzt werden. Auf der rechten Ecke der Nordseite ist das innenliegende Treppenhaus verortet, das über einen Flachbau auf der Westseite betreten werden kann und das Mühlengebäude mit dem Produktionsgebäude für Formmassen verbindet. Das Treppenhaus auf der Nordseite besitzt eine geschossübergreifende, dreireihige Fensterfront. Auf der Ostseite führt ein Flachbau mit Transportgang zum Lager für den Formmassenbetrieb.
Als höchstes Gebäude des Fabrik-Areals bildet es eine Landmarke und besitzt damit regionale Bedeutung. Als einziges Mühlengebäude zur Erzeugung von Kunststoffgranulat aus karbochemischer Herstellung in Mitteldeutschland ist es darüber hinaus industrie-, wirtschafts- und architekturhistorisch bedeutsam.

(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1948–1970

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Leipziger Straße 40.
  • Firmenarchiv Raschig.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: Plasta GmbH
  • Eigentümer: Raschig AG
  • Eigentümer: Raschig GmbH

BKM-Nummer: 31200021

Mühlengebäude (Raschig Werk)

Schlagwörter
Ort
Gestewitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Mühlengebäude (Raschig Werk)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31200021 (Abgerufen: 24. März 2025)
Seitenanfang