Der Baukörper gliedert sich in drei Bereiche: einen eingeschossigen Bau, der die Westseite des Gebäudes bildet und rund zwei Drittel der Gesamtfläche des ursprünglichen Gebäudes prägt und einen östlich daran angegliederten, zweigeschossigen Bau, der etwa ein Drittel der ursprünglichen Gebäudefläche umfasst und die beide in der ersten Bauphase der Fabrikanlage errichtet wurden. An die südöstliche Hälfte schließt sich als dritter Bereich ein kleinerer, eingeschossiger Anbau sowie nordöstlich davon ein ebenfalls eingeschossiger Unterstand mit Wellblechdach für die Lagerung von Materialien an. Auf der Westseite des Gebäudes befindet sich eine Laderampe, die ursprünglich an die Werksbahn angeschlossen war. Ein Teil des Gleises ist noch vor dem Gebäude auf der Westseite erhalten. Vom Objekt führen Rohrtunnel zum Produktionsgebäude (Harzherstellung) sowie zum Produktionsgebäude (Formmassen).
Die Gebäudeteile, die seit Werksgründung bestehen, wurden als Stahlbetonkonstruktion errichtet, mit dunklen Klinkersteinen verkleidet und jeweils einem flachen Satteldach versehen. Die ursprünglichen Kreuzfenster sind teilweise erhalten, wurden an einigen Stellen aber auch durch neuere und größere Fenster ergänzt. Der eingeschossige Gebäudeteil verfügt auf der nordwestlichen Dachseite über einen turmartigen, gläsernen Aufbau, der vermutlich ebenfalls später ergänzt wurde und aus einem Stahlgefache mit festen Glaseinbauten und jeweils vier Glasfenstern auf seiner West- und Südseite besteht.
Der angebaute Gebäudeteil an der südöstlichen Seite wurde vermutlich zu DDR-Zeiten mit verputzten Ziegeln in Massivbauweise konstruiert und verfügt sowohl über Kreuzfenster als auch über Fenster aus Glasbausteinen.
Das Objekt ist Teil der ursprünglichen karbochemischen Fabrikanlage. Es dient von Beginn an zur Lagerung von Holzmehl, das ein wichtiger Bestandteil für die Herstellung von duroplastischen Formmassen ist und spielt damit eine zentrale Rolle innerhalb der Produktionsabläufe des Werks. Das Objekt ist dadurch wirtschafts- und technikhistorisch von Bedeutung.
(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1940–1942
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Leipziger Straße 40.
- Firmenarchiv Raschig.
- Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V. (Leipzig), U44 Max Pommer, Sign. 101, Bd. 4, S. 30-31.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Dr. F. Raschig GmbH (GND: 74617-4)
- Eigentümer: Dr. F. Raschig GmbH (GND: 74617-4)
- Eigentümer: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassefabrik Espenhain
- Eigentümer: Plasta GmbH
- Eigentümer: Raschig AG
- Eigentümer: Raschig GmbH
- Entwurf: Otto Schittenhelm
- Ausführung: Max Pommer Eisenbetonbau (GND: 6031181-2)
BKM-Nummer: 31200007