Treibstoff-Destillieranlage „Jakob II“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 57′ 18,3″ N: 14° 53′ 22,25″ O 50,95508°N: 14,88951°O
Koordinate UTM 33.492.239,66 m: 5.644.835,86 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.492.374,08 m: 5.646.649,58 m
  • Stahlbetontank der Treibstoff-Destillieranlage Jakob II

    Stahlbetontank der Treibstoff-Destillieranlage Jakob II

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Unter dem Decknamen „Jakob II“ plante die „Aktiengesellschaft Sächsische Werke“ (ASW) im Rahmen des Mineralölsicherungsplans im südlichen Talausgang des Kemmlitzbaches eine Treibstoff-Destillieranlage für das Braunkohlenwerk Hirschfelde. Der Bau von u. a. sechs Stahlbetontanks mit je 600 Kubikmeter Fassungsvermögen, einer Destillieranlage, einer Anlage zur Dampferzeugung, Lagertanks und einem Betonbecken für Zwischenprodukte erfolgte ab 1944 durch die „Organisation Todt“, Einsatzgruppe Deutschland IV „Kyffhäuser“. Die Anlage wurde nie fertiggestellt. Nach Kriegsende bis 1950 nutzte das Braunkohlenwerk Hirschfelde die Tanks zur Einlagerung von Teer. 1950 wurden diese dann geleert und die Rohrleitungen und technischen Anlagen zurückgebaut. In den Folgejahren wurde auf einem Teil des Geländes eine Kleingartenanlage eingerichtet während je ein Tank als Schießstand der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) und als Außenlager für Pyrotechnik des „VEB GHG Kulturwaren Dresden“ dienten. Seit der politischen Wende 1989/1990 sind Anlage und Gelände ungenutzt und im Verfall befindlich. Das frühere Anschlussgleis (Flachsspinnerei Max Lehmann & Co.) zum Bahnhof Hirschfelde wurde in den 1990er Jahren stillgelegt und 2005 zurückgebaut. Obertätgig erhalten sind die sechs Stahlbetontanks, ein Betonbecken, Auflager der Lagertanks und Rohrleitungen sowie weitere Gebäude-/Fundamentreste und Einfriedungen.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1944–1950

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 ab 1990). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 89: Hirschfelde, 1935. 2023.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • A. Gerth, Goldsucher, Geheimanlagen und Naturgewalten. Das Kemmlitzbachtal zwischen Schlegel und Rosenthal in der Südoberlausitz, in: Oberlausitzer Familien-Kalenderbuch 2022 (Dittelsdorf 2022) 168–182.
  • M. Ludwig, Geschichte der Flachsspinnerei (Fortsetzung zur Serie), in: Amtliches Nachrichtenblatt der Gemeinde Hirschfelde, Jahrgang 17, Nr. 183, 2006. https://web.archive.org/web/20120227202711/http://www.hirschfelde.de:80/Gemeinde/Gemeindeblatt/GB_Hirschfelde_183.PDF (abgerufen 28.03.2023)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100183

Treibstoff-Destillieranlage „Jakob II“

Schlagwörter
Ort
Zittau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Treibstoff-Destillieranlage „Jakob II“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100183 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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