Die Fabrikantenvilla der Flachsspinnerei Hirschfelde wurde nicht mit dem Baubestand der Betriebsgebäude errichtet. Der zweigeschossige, würfelförmige Putzbau mit Anklängen an den Reformstil entstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Das Portal mit Vorhaus, das Traufgesims und die Fassadenzier um die Fenster in Form von Girlanden und Fruchtgehängen sind Elemente des Neobiedermeier. Die Lisenengliederung der Fassaden und der hohe Sockel unterstützen die optische Wirkung eines »Schmuckkästchens«. Ein flaches Zeltdach mit Gaube in Richtung Fabrik schließt das Gebäude ab. Es ist bau- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

LfD-BKM/2023