ALSICAL-Werk Großdubrau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großdubrau
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 15′ 5,31″ N: 14° 27′ 7,32″ O 51,25147°N: 14,45203°O
Koordinate UTM 33.461.757,80 m: 5.677.933,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.461.879,58 m: 5.679.759,85 m
  • Margarethenhütte, Nachfolgebetrieb, Werkhallen der 1960er bis 1980er Jahre

    Margarethenhütte, Nachfolgebetrieb, Werkhallen der 1960er bis 1980er Jahre

    Fotograf/Urheber:
    Nora Wiedemann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Margarethenhütte, Nachfolgebetrieb, Ansicht Werkseinfahrt

    Margarethenhütte, Nachfolgebetrieb, Ansicht Werkseinfahrt

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Margarethenhütte, Nachfolgebetrieb, Schornstein des Altwerkes

    Margarethenhütte, Nachfolgebetrieb, Schornstein des Altwerkes

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Bereits 1854 wurde durch Dresdner Adlige der Thonwaren- und Braunkohlen-Actien-Verein Großdubrau gegründet. Zweck der Gesellschaft war die Ausbeutung der örtlich lagernden Rohstoffe zur Produktion von Tonwaren, Ziegeln und Porzellan. 1857 wurde dem Werk zu Ehren der Prinzessin Margarete von Sachsen der Name Margarethenhütte gegeben.
Der Berliner Porzellanfabrikant Hermann Schomburg kaufte das Werk 1873 und richtete es ab 1877 vor allem auf die Produktion von Apothekengeschirr und elektrischen Isolatoren aus, wobei auch die tonkeramische Linie erhalten blieb, die gewissermaßen als Grundlast Futtertröge, Schornsteinhauben u. ä. für oft regionalen Vertrieb produzierte. Im Jahr 1891 lieferte die Margerethenhütte die Hochspannungsisolatoren für die weltweit erste funktionstüchtige Fernleitung Lauffen - Frankfurt zur Übertragung elektrischer Energie in Form von Drehstrom. Für den Eigenbedarf wurde auch Kohle gefördert, jedoch 1905 eingestellt.
Nachteilig auf den preiswerten Vertrieb wirkte sich der fehlende Eisenbahnanschluss aus. Nach einem Projekt aus den 1880er Jahren zu einer Bahnstrecke Bautzen - Weißwasser wurde 1890 die Nebenstrecke Bautzen - Hoyerswerda mit westlicherer Streckenführung eröffnet - es blieb beim Transport der Produkte mit Pferdefuhrwerken zum Bahnhof. Entlastung brachte erst die 1906 erbaute Zweigbahn Radibor - von deren Bahnhof Großdubrau einen Werksanschluss erhielt.
Die Produktpalette wurde bis in die 1920er Jahre vor allem in Richtung Elektroporzellan und Hochspannungsisolatoren profiliert; Fa. Schomburg entwickelte sich zu einem weltweit führenden Unternehmen dieser Branche. 1922 folgte die Fusion mit der Porzellanfabrik Kahla zur Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren GmbH (HESCHO).
Nach fast vollständiger Demontage auf Befehl der SMAD infolge der Rüstungsproduktion während des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk 1946 mit einem Brennofen für Gebrauchsgeschirr wieder in Betrieb genommen. Ab 1948 wurde der VEB Elektroporzellan Großdubrau als Teil des Kombinates Keramische Werke Hermsdorf ein zweites Mal ein weltweit führender Produzent für Hochspannungsisolatoren. Nach 1990 durch die Treuhand verkauft, wurde das Werk 1993 trotz konkurrenzfähiger Technologien und Rezepturen geschlossen.
Das Werksgelände mit einer großen Zahl von Gebäuden ließ sich im Ganzen nicht nachnutzen. Neben dem Abbruch von Altgebäuden siedelten sich in einem längeren Prozess kleinere Firmen unterschiedlicher Gewerke an. Einen wesentlichen Teil der Betriebsgebäude, die vor allem in den 1970er Jahren entstanden sind, nutzt heute eine Firma nach, die vor allem keramische Zusatzstoffe für die Stahlindustrie am Standort herstellt. Sie führt damit die Tradition der Keramikindustrie vor Ort weiter.

LfD-BKM/ 2023

ALSICAL-Werk Großdubrau

Schlagwörter
Ort
Großdubrau
Alternativer Ortsname
Wulka Dubrawa
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„ALSICAL-Werk Großdubrau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000342 (Abgerufen: 27. März 2025)
Seitenanfang