Das Neißetalviadukt ist Teil der 1859 eröffneten Bahnstrecke Reichenberg/Liberec - Zittau (Strecke 6214; nach sächsischem Bezeichnungsschema RZ). Es besteht aus einer großen Anzahl Segmentbögen über konisch zulaufenden Pfeilern. Die Kantensteine der Segmentbögen, die Mauerbereiche über den Bögen, die Eckquaderung sowie horizontale Bänder der Pfeiler bestehen aus Sandstein. Deren Fondflächen, durch Sandstein als eine Art Spiegel eingefasst, bestehen aus einem dunklen Naturstein in unregelmäßiger Setzung. Jedem dritten Pfeiler ist eine Art Pilaster vorgelagert; die dazwischen liegenden beiden Pfeiler weisen über dem Kämpfer ein rundfensterartiges Zierelement auf, dessen Rücklage ebenfalls mit Sandstein vermauert ist. Technische und gliedernde Elemente in einem sind die sandsteinernen Wasserspeier (zwei je Bogenspiegel). Den obenen Abschluss bildet auf einem kräftigen karniesartigen Sandsteingesims ein wohl nicht bauzeitliches Stahlgeländer mit Handlauf und Knieleiste.
Die Steinbogenbrücke ist baugeschichtlich, eisenbahngeschichtlich und technikgeschichtlich von großer Bedeutung.

LfD-BKM/2023