Bahnhof Zittau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 54′ 15,69″ N: 14° 48′ 19,72″ O 50,90436°N: 14,80548°O
Koordinate UTM 33.486.322,32 m: 5.639.207,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.486.454,42 m: 5.641.018,78 m
  • Bahnhof Zittau, Empfangsgebäude, Ansicht von Südosten

    Bahnhof Zittau, Empfangsgebäude, Ansicht von Südosten

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Der Bahnhof Zittau, eröffnet bereits 1848, bietet Betriebsgebäude der Eisenbahn trotz bereits vorhandener Verluste in bemerkenswerter Geschlossenheit. Sie sind einerseits Ausdruck damals vorherrschender Technologien der Nachrichtenübertragung, Signalisierung, Lokomotiv- und Wagenbehandlung, des Transportes und Warenumschlages, andererseits der umfangreichen und prosperierenden Industrie von Zittau. Drei wichtige Strecken haben hier ihren Anfangs- bzw. Endpunkt: die zuerst erbaute nach Löbau, ihre Verlängerung nach Reichenberg/Liberec (Eröffnung 1859) und die Verbindung über Görlitz nach Berlin (Eröffnung 1875). 1884 baut der sächsische Staat die Schmalspurbahn in Richtung Hermsdorf bei Friedland/Hermanice u Frýdlantu, 1890 folgt die heute noch betriebene Strecke ins Zittauer Gebirge; dafür wird 1908 ein eigenes Empfangsgebäude errichtet. Den Bahnhof betreiben bis 1896 im Dreiländereck damaliger Bedeutung drei Bahnverwaltungen gemeinsam: die Sächsische, die Preußische und die Österreich-Ungarische. Er ist bis 1945 Dreh- und Angelpunkt für den Güter- und Personenverkehr in der Oberlausitz. Mit der Grenzziehung, der damit verbundenen Unterbrechung von Strecken und Reparationsleistungen in Form von Gleisdemontagen sinkt die Bedeutung des Bahnhofes; 2002 wird der Güterverkehr eingestellt. Mit Erweiterung des Schengenraumes, wegfallenden Grenzkontrollen und Einbindung des Bahnhofes in einen vertakteten Fahrplan sind wieder Zuwächse im Reiseverkehr zu verzeichnen.
Neben der Zu- und Abfuhr von Produkten der und für die regionale Industrie war der Bahnhof Zittau Umschlagpunkt für die Brennstoffe, die die Dampfmaschinen und die energieintensiven Appreturverfahren der Textilindustrie benötigten. Ein spezieller Transportfall wurde nicht mehr umgesetzt - die politische und wirtschaftliche Wende 1989 brach das Vorhaben ab, über den Bahnhof Zittau die Kohleversorgung des Kraftwerkes Hirschfelde aus dem Tagebau Olbersdorf abzuwickeln. Dieser hätte mit den geplanten beiden neuen Tagebauen südlich und nördlich von Zittau, die zum Glück nicht realisiert wurden, wohl enormen Raum eingenommen.
Der Bahnhof Zittau besitzt im Verbund der erhaltenen Anlagen und Gebäude eine hervorragende eisenbahn-, industrie- und regionalgeschichtliche Bedeutung.

LfD-BKM/2023

Bahnhof Zittau

Schlagwörter
Ort
Zittau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Bahnhof Zittau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000285 (Abgerufen: 4. Mai 2025)
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