Pließnitzverlegung am Tagebau Berzdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Görlitz, Ostritz, Schönau-Berzdorf a.d. Eigen
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 03′ 33,4″ N: 14° 55′ 40,6″ O 51,05928°N: 14,92794°O
Koordinate UTM 33.494.950,32 m: 5.656.419,18 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.495.085,73 m: 5.658.237,63 m
  • Verlegung der Pließnitz für den Tagebau Berzdorf, hier zwischen ehemaligem Kraftwerksgelände und Tauchritz

    Verlegung der Pließnitz für den Tagebau Berzdorf, hier zwischen ehemaligem Kraftwerksgelände und Tauchritz

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Verlegung der Pließnitz für den Tagebau Berzdorf, Blick von der Brücke Nickrischer Straße nach Osten

    Verlegung der Pließnitz für den Tagebau Berzdorf, Blick von der Brücke Nickrischer Straße nach Osten

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Mit dem 1951 im 1. Fünfjahrplan gefällten Beschluss zum Bau des »Kraftwerkes Berzdorf« mussten im Tagebau die Voraussetzungen für einen wesentlich umfangreicheren Kohleabbau geschaffen werden. Das Bedeutete die Erweiterung nach Norden, und somit stand die Aufgabe, das Flüsschen Pließnitz aus dem Berzdorfer Becken heraus und um den Tagebau herum zu verlegen, den sie etwa in der Mitte querte. Der VEB Wasserwirtschaft Spree-Neiße, Betriebsstelle Görlitz, projektierte eine südliche Trasse in mehreren Bauabschnitten. Baubeginn war bereits 1952/53 mit dem neuen, südlichen Neißeeinlauf, der Straßenbrücke der B99, der Brücke für die Reichsbahnstrecke und der Werkbahnbrücke. Der Termindruck war enorm weil auch der das Baugelände für das Kraftwerk querende Bach Gaule verlegt werden musste. Die westlich anschließenden Bauabschnitte II und III nahmen ab Mitte der 1950er Jahre die Firmen Ingenieur-Erdbau Eberswalde und Bau- und Montagekombinat.
Mitte 1958 ging das Kraftwerk I in Betrieb; der Bau wurde mit dem Abschnitt IV fortgesetzt. Die schwierigen geologischen Verhältnisse in diesem Bereich konnten nicht in vollem Umfang beherrscht werden - es kam zu einer Rutschung in diesem Bereich, der sehr nahe am Südfeld des Tagebaues lag. 1959 musste daher eine südlichere Trasse geplant werden. Dies hatte eine wesentlich höhere Massenbewegung und Einschnitte in das gewachsene Gelände bis zu 40 Metern Tiefe zur Folge. Der Termin Ende 1963 zur Inbetriebnahme des neuen Flussbetts war zum Fortschritt des Tagebaus unbedingt zu halten.
Abschnitt V wurde unter schwierigsten Bedingungen und mit zu geringer Ausstattung mit Baggern etc. durch das Braunkohlenwerk Oberlausitz (Name ab 1964) ausgeführt. Der Massentransport erfolgte ohne Alternative ausschließlich im Zugbetrieb, und es war eine umfassende Wasserhaltung notwendig, für die Pumpentechnik nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stand. Durch verbesserte Technologien konnte die Verlegung auf etwa 7,6 Kilometern Länge fristgerecht am 30.12.1963 mit der Flutung beendet werden. In der Folge waren noch umfangreiche Maßnahmen der Böschungsstabilisierung und Rekultivierung erforderlich, die sich bis in die 1970er Jahre hinzogen.
Trotz Bewuchses ist die verwendete Technologie anhand von Bermen und schiefen Ebenen für die Transportgleise stellenweise noch nachzuvollziehen. In der Zukunft wird ein höherer Anteil an einheimischen Gehölzen im Umfeld des Flussbettes angestrebt.
Die Verlegung der Pließnitz als Teil der Bergbaufolgelandschaft ist ingenieurtechnisch, in der Entwicklung von Rekultivierungsmaßnahmen sowie bergbaugeschichtlich von Interesse.

LfD-BKM/2023

Pließnitzverlegung am Tagebau Berzdorf

Schlagwörter
Ort
Hagenwerder
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
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„Pließnitzverlegung am Tagebau Berzdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000281 (Abgerufen: 20. März 2025)
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