Bahnhof Hagenwerder

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Görlitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 04′ 12,69″ N: 14° 57′ 36,96″ O 51,07019°N: 14,96027°O
Koordinate UTM 33.497.216,05 m: 5.657.631,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.497.352,36 m: 5.659.450,19 m
  • Bahnhof Hagenwerder, Hauptansicht zur Straße

    Bahnhof Hagenwerder, Hauptansicht zur Straße

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  • Bahnhof Hagenwerder, Gleisseite

    Bahnhof Hagenwerder, Gleisseite

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  • Bahnhof Hagenwerder, Fassadendetail

    Bahnhof Hagenwerder, Fassadendetail

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Der Bahnhof Nikrisch, ab 1937 Hagenwerder, existiert seit 1875. Er besaß und besitzt Bedeutung für drei Eisenbahnstrecken und hatte bis 1918 noch die Funktion eines Grenzbahnhofes zwischen Preußen und Sachsen inne.
Als erste wurde im Juli 1875 die Strecke von Görlitz über Hagenwerder nach Seidenberg (Zawidów, heute Polen) eröffnet - die Kilometrierung der Strecke von Berlin nach Görlitz wurde fortgesetzt.. Etwa einen Kilometer hinter Seidenberg überquerte die Strecke die Neiße und endete im etwa sieben Kilometer entfernten, kurz vor der tschechischen Grenze liegenden Seidenberg. Dieser Streckenast wurde 1945 unterbrochen und später abgebaut. Noch im gleichen Jahr folgte die Verlängerung in Richtung Süden - die am 15.10.1875 eröffnete Strecke Zittau - Hagenwerder stellte den direkten Anschluss nach Görlitz, Cottbus und Berlin her. Weiter bildete der Bahnhof den Anfangspunkt der mit etwa fünf Kilometern Länge geplanten Werkbahn zum Braunkohlenwerk, welche durch die Stadt Dresden errichtet wurde. Sie wurde in einem Teilabschnitt 1920 eröffnet und schloss den heute noch vorhandenen Hochbunker an. Nach zwei Eigentümerwechseln wurde die Strecke nach einem kurzen Höhepunkt in der Kohleförderung 1927 durch den neuen Besitzer, die ASW »Aktiengesellschaft Sächsische Werke« stillgelegt.
Der Bahnhof erhielt nach Eröffnung des Tagebaus Berzdorf und mit dem Bau des Kraftwerkes umfangreiche Gleisanlagen. Südlich des Bahnhofes zweigte westlich der Anschluss in Richtung Tagesanlagen und etwas weiter südlich das Gleis zum Kraftwerk ab. Heute sind neben dem Empfangsgebäude noch mehrere Nebengebäude vorhanden: Ein wohl ehemals als Aborthäuschen genutzter Bau, ein Güterschuppen, das Gebäude der Bahnmeisterei, die 2002 geschlossen wurde, ein Stellwerk und ein Wohngebäude.
Das Empfangsgebäude in gelborangem Klinker besteht aus zwei Kopfbauten mit zwei Vollgeschossen und Mezzanin. Dazwischen liegt ein zweigeschossiger Verbindungsbau. Alle drei Bauteile werden durch flache Satteldächer abgeschlossen. Der Bau ist gut proportioniert - dies wird durch angemessen eingesetzte Bauzier mit Deutschem Band, Verdachungen über und Spiegeln unter den Fenstern unterstützt. Die Bauzier ist nahezu ausschließlich mit Ziegel im Normalformat und mit der Nasenseite sichtbaren Biberschwänzen hergestellt. Auf den Fassaden sind mehrere historische Stationsbeschriftungen zu finden.
Das vormalige Aborthäuschen weist neben Klinkerbereichen auch verputzte Fondflächen auf. Er ist ebenfalls durch ein flaches Satteldach abgeschlossen. Ein weiteres Nebengebäude ist ebenfalls nahezu bauzeitlich überkommen.
In den 1980er Jahren wurde für den Betrieb des Kraftwerkes Kohle in Ganzzügen aus der nördlichen Lausitz zugeführt. Für den Winterbetrieb existierte auf der Westseite des Bahnhofes eine Auftauhalle, bevor die Kohlewaggons ins Kraftwerk gelangten.
Heute sind noch Zugkreuzungen möglich; sämtliche Wirtschaftsanschlüsse sind jedoch stillgelegt und abgebrochen.
Das Bahnhofsgebäude mit den erhaltenen Betriebsgebäuden besitzt eisenbahn-, industrie- und regionalgeschichtliche Bedeutung.

LfD-BKM/2023

Bahnhof Hagenwerder

Schlagwörter
Ort
Hagenwerder
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Bahnhof Hagenwerder”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000280 (Abgerufen: 21. März 2025)
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