Ehem. Tafelglashüttenwerke Pieschel & Hoffmann

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen)
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 21′ 50,36″ N: 14° 03′ 0,14″ O 51,36399°N: 14,05004°O
Koordinate UTM 33.433.865,15 m: 5.690.731,34 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.433.974,76 m: 5.692.563,21 m
  • ehemalige Glashütte, nach 1950 Thermoplastwerk, Ansicht Fabrikweg (von Westen)

    ehemalige Glashütte, nach 1950 Thermoplastwerk, Ansicht Fabrikweg (von Westen)

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
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Die erste Bernsdorfer Glashütte ist für 1845 belegt. Sie existierte nur bis etwa 1860. Nach Verlegung der Maschinenfabrik des Eisenwerkes wurde in den frei werdenden Gebäuden die zweite Glashütte eingerichtet. Nach mehrmaligen Besitzerwechseln kauften die Brüder Reinhold und Wilhelm Hoffmann die Hütte, fortan als Alte Hütte bezeichnet. 1872, 1881 und 1884 folgten Erweiterungen durch die Gebrüder Hoffmann; 1889 wurde der Hüttenbetrieb in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Hier legt 1882 auch die Wiege der späteren Zeißholzbahn, die die Anbindung der Glashütte an den Bahnhof Straßgräbchen sicherstellte.
1888/89 wurde die Tafelglashütte Pieschel & Hoffmann gegründet, an der die oben erwähnten Gebr. Hoffmann beteiligt waren. Das Gelände lag günstig im Eck zwischen Bahnlinie und Dresdner Straße. Otto Pieschel schied nach kurzer Zeit aus, und Max Hoffmann übernahm die Hütte in alleinigen Besitz. Um 1900 betrug die Jahresproduktion mit vier Öfen 750.000 Quadratmeter Tafelglas, welches zum Teil durch Überfang in Milch- und Farbglas sowie Sandstrahlen weiter veredelt wurde. 1902 entstand eine Schockspiegelbelegerei, die sich zu einer der leistungsfähigsten in ganz Deutschland entwickelte. Eine Metallwarenfabrik für Rahmenherstellung wurde integriert. Max Hoffmann war bis zu seinem Tod 1925 eine der führenden Persönlichkeiten in Bernsdorf. In den 1920er Jahren gerit die Hütte infolge großen Kapitalbedarfs, i. W. durch die Umstellung der Tafelglaserzeugung vom Mundblasen auf Maschinenbetrieb in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1934 musste Konkurs angemeldet werden.
Die Gebäude wurden in der Folge umgenutzt - nach 1945 entstand ein plastverarbeitender Betrieb, der nach 1990 von einem namhaften Dachbahnenhersteller übernommen wurde. Der heutige Gebäudebestand setzt sich sowohl aus Bauten der Zwischenkrigszeit als auch aus Typenbauten aus der Zeit zwischen 1970 und 1989 zusammen.
Der Standort ist von regiona- und industriegeschichtlichem Interesse.

LfD-BKM/2023

Ehem. Tafelglashüttenwerke Pieschel & Hoffmann

Schlagwörter
Ort
Wiednitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehem. Tafelglashüttenwerke Pieschel & Hoffmann”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000267 (Abgerufen: 20. März 2025)
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