Der zweigeschossige, längsrechteckige, verputzte Backsteinbau ist ein einfacher, gut proportionierter Zweckbau, der wohl vom Entwurfs- und Vermessungsbüro der Deutschen Reichsbahn (EVDR) entworfen wurde. Die Betriebsräume befinden sich im Erdgeschoss; die Fenster bestehen wegen der untergeordneten Funktion zum Teil aus Glasziegeln. Zur Gleisseite gibt es im Obergeschoss sechs große Fenster und je eines an den Stirnseiten. Darüber befindet sich als Blendschutz eine Betonverdachung. Ein flaches Dach mit Bitumenbahnendeckung schließt das Gebäude ab. Der Traufbereich ist mit einem umlaufenden gezogenen Putzgesims ausgestattet. Besonders zu erwähnen ist die auf drei Seiten als Sgraffitto ausgeführte, etwa 40 Zentimeter hohe Kennzeichnung »W 1«.
Nach dem starken Rückgang der Brikettproduktion zu Beginn der 1990er Jahre und der Einstellung von Produktionslinien im Kombinat »Schwarze Pumpe« verloren der »Kleine Kohlering« und der Bahnhof Knappenrode an Bedeutung. Mit dem Umbau des Bahnhofs Knappenrode wurde ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen; das Wärterstellwerk 1 wurde funktionslos. Ob die Stellwerkstechnik erhalten ist, ist nicht bekannt.
Das Gebäude hat als angepasster Typenbau, der weitgehend im Original erhalten ist, eisenbahngeschichtlichen und dokumentarischen Wert.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1965
Quellen/Literaturangaben:
- Kiesel, Reiner: Der kleine Kohlering der Deutschen Reichsbahn im Lausitzer Kohlerevier. Spitzkunnersdorf 2012.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Deutsche Reichsbahn
BKM-Nummer: 31000263