Die Inhaber der »Vereinigten Glasfabriken Strangfeld & Hannemann« waren Vorreiter in Hoyerswerda hinsichtlich sozialer Leistungen für die Belegschaft. Sowohl eine Fabrik-Krankenkasse als auch weine Arbeiter-Unterstützungskasse in Notfällen wurden bereits 1891 eingeführt. Bald nach Firmengründung wurden auf dem Werksgelände, das letzte noch vorhandene heute an der Kocorstraße liegend, drei gleichartige Glashüttenwohnhäuser errichjtet. Diese waren für ihre Zeit recht großzügig eingerichtet - die Wohnungen bestanden aus Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche. Ursprünglich waren die zweigeschossigen Gebäude durchgängig klinkersichtig. Bauzeitlich trugen sie wohl über einem ausgebauten Drempelgeschoss ein flaches Satteldach, oder wurden die Pläne noch während des Baus geändert. Bauzier bzw. Gliederung finden wir in abwechselnd aus roten und gelben Ziegeln bestehenden Segmentbögen über den Fenstern sowie horizontalen Bändernin Sohlbank- und Kämpferhöhe, heute noch sichtbar am Treppenhaus. Der Hauptbaukörper wurde wohl erst nach 1990 verputzt.
Das ehemalige Glashüttenwohnhaus ist regional- und industriegeschichtlich von Interesse.

LfD-BKM/2023