Westlich des Bahnhofsgebäudes befindet sich ein zweigeschossiges Verwaltungsgebäude der Deutschen Reichsbahn. Äußere Gestaltungselemente lassen auf eine Bauzeit um 1955 schließen - die Zeit der letzten großen Bahnhofserweiterung im Zusammenhang mit dem Bau des Kombinates Schwarze Pumpe. Der Putzbau zu 12 Achsen weist eine regelmäßige Fensterreihung auf und trägt ein Walmdach, welches auf einem gezogenen Traufgesims ruht. Der in den beiden Mittleren Achsen befindliche Haupteingang ist besonders betont: etwa um einen halben Meter eingezogen, sind die schrägen Leibungen und die breiten, mit einer Rücklage versehenen Faschen mit anthrazitfarbenem Werkstein verkleidet. Der obere Türabschluss wird von einer in geringer Materialstärke ausgebildeten, nochmals um etwa einen halben Meter vorstehenden Verdachung gebildet. Die zweiflügelige und mit Oberlicht versehene Eingangstür besitzt eine Verglasung mit Sechser-Teilung je Flügel und ist wohl noch bauzeitlich; die Fenster wurden bereits ersetzt. Ein ostseitiges, heute als Anbau erscheinendes Gebäude ist wohl älter; seine westliche Giebelwand wurde in den Neubau integriert. Er ist ebenfalls zweigeschossig und weist im Erdgeschoss Segmentbogenfenster auf.

Das Gebäude ist ein typischer Vertreter der Bauten der Deutschen Reichsbahn in den 1950er Jahren. Es ist eisenbahn- und baugeschichtlich von Interesse.

LfD-BKM/2023