Restloch Werk 2 und Relikt Glassandbahn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 21,25″ N: 14° 03′ 59,44″ O 51,43924°N: 14,06651°O
Koordinate UTM 33.435.118,57 m: 5.699.084,87 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.435.228,60 m: 5.700.920,10 m
  • einziger Gleisrest der 900 mm-Glassandbahn südlich der ehemaligen Grube

    einziger Gleisrest der 900 mm-Glassandbahn südlich der ehemaligen Grube

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Damm mit Rest eines Oberleitungsmastes zur südlichen Grube Pohlinghäuser

    Damm mit Rest eines Oberleitungsmastes zur südlichen Grube Pohlinghäuser

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Im Gebiet wurde, nach mehreren kleineren Tagebauen für Braunkohle, Glassand und Ton, ab ca. 1900 großräumiger erst Braunkohle, später Glassand abgebaut, oft parallel in einem Tagebau. Für Glassand gab es hier neben den Sondergewinnungen aus den Braunkohlegruben i. W. 4 Abbaubereiche: 1. Gruben Pohlinghäuser (1967-1972), 2. 1972-1987 südlich der Schlossstraße, 3. 1985-1987 nordwestlich, 4. 1987-1997 nordöstlich der Schlossstraße. Nr. 1 wurde zwischen 1972 und 1992 als Industriemülldeponie genutzt, die zwischen 2005 und 2007 saniert wurde.
Eine 900 mm-spurige, elektrisch betriebene Werkbahn stellte den Transport aus den südlich gelegenen Gruben in Richtung Staatsbahnstrecke sicher. Die ältere Trasse verlief in zwei Ästen von der Grube Pohlinghäuser und von der heute noch als Ruine vorhandenen Trafostation an der ehemaligen Ziegelei in Richtung Nordwesten zur Aufbereitung, später Werk 2, an der Bahnlinie Ruhland-Horka.
Die letzte betriebene Trasse verläuft in einem weiten Bogen erst östlich, südlich und dann entlang der Schlossstraße nach Westen. Die Verladung aus dem Tagebau befand sich südlich desselben an der Schlossstraße in Höhe der ehemaligen Glashütte Johannisthal. In diesem Bereich befindet sich heute noch ein eingewachsener, etwa 75 m langer Gleisrest.
Die Flächen der Gruben sind weitgehend renaturiert. Das Werk 2 ist vollständig abgebrochen; das Areal wurde aufgeforstet. Es finden sich noch Reste des Staatsbahnanschlusses mit Schotterbett und Relikten eines Materialbunkers.

Dämme und Einschnitte der ehemaligen Trassen sind im Gelände gut zu erkennen und teilweise als Forstwege genutzt; es existieren noch eine größere Zahl Fundamente der Oberleitung. Sie sind in Erinnerung an eine in dieser Technologie nicht mehr betriebene, regional und überregional sehr wichtige Industrie zu würdigen und erhaltenswert.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1958 bis 1987

Quellen/Literaturangaben:
  • Vulpius, Rainer, Borschke, Manfred: Die Glassande von Hohenbocka - seit 150 Jahren ein Grundstoff für die Lausitzer Glasindustrie,. In: Pressglas-Korrespondenz , H. 2004-2–16.
  • Vulpius, Rainer: Zu den Anfängen des Braunkohlen- und Glassandabbaus im Zentralteil der Hohenbockaer Hochfläche und zur Existenz der Glashütte Johannisthal bei Leippe - ein Beitrag zur Geologie und Industriegeschichte. Veröffentlichungen des Museums der Westlausitz Kamenz 26. Kamenz 2006.
  • Industriegeschichtlicher Themenpfad Leippe/ Torno.
  • Herbach, Jens: Sachsenschiene. In: https://www.sachsenschiene.net/.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Glassandwerke Hohenbocka

BKM-Nummer: 31000201

Restloch Werk 2 und Relikt Glassandbahn

Schlagwörter
Ort
Johannisthal
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Restloch Werk 2 und Relikt Glassandbahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000201 (Abgerufen: 27. März 2025)
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