Widerlager, Flügelwände und Überbau des eingleisigen Bauwerks bestehen aus Stahlbeton. Es ist nicht als Verbundkonstruktion ausgeführt der Überbau ruht auf Lagerböcken. Aufgrund der großen Höhendifferenz waren der Konstruktionshöhe des Überbaus keine Grenzen gesetzt. Die beidseitigen Hauptträger und die rechtwinklig angeordneten Rippen mit wesentlich geringerer Bauhöhe tragen im Verbund die Gleisplatte mit beidseitigen Kappen und Geländern. Eine Besonderheit sind die um etwa 10 Grad von der Senkrechten abweichenden Widerlager und Flügelwände offenbar sind sie aufgrund der großen Höhe nach oben verjüngend ausgeführt.
Die Sichtflächen des Stahlbetons wurden werksteinmäßig bearbeitet. Die in der ursprünglichen Schalungsebene liegenden, etwa 8 cm breiten senkrechten Kanten sind mit einer Art Scharrur versehen, die gleichauf liegenden Fondflächen sind wohl durch Sand-/ Kugelstrahlen oder Aufrauen mit Nagelbrett vor dem endgültigen Abbinden rustiziert. Die Betonqualität ist mäßig die Schüttebenen zeichnen sich mit Einkerbungen ab. Mit Ausnahme des Überbaus, der Spuren einer jüngeren Betonsanierung zeigt, ist eine oberflächliche Rotfärbung wohl durch Rotschlammstaub festzustellen.
Heute dient die Brücke der Zufahrt der Halde, auf welcher derzeit offenbar weitere Sicherungsmaßnahmen stattfinden. Zum Teil wird der Rotschlamm als Hilfsstoff zur Wasseraufbereitung eingesetzt.
Die Brücke ist weitgehend unverändert im Zustand der Bauzeit überkommen. Sie ist von industrie- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1955
Quellen/Literaturangaben:
- Stadt Lauta: Internetseite der Stadt Lauta. In: Lauta. URL: https://www.lauta.de/start.html.
- Belli, Peter Josef: Das Lautawerk der Vereinigte Aluminium-Werke AG (VAW) von 1917 bis 1948 ein Rüstungsbetrieb in regionalen, nationalen, internationalen und politischen Kontexten; (zugleich ein Beitrag zur Industriegeschichte der Niederlausitz). Berlin 2012.
- Meusel, Günter: 50 Jahre Kraftwerk Lauta 1918 - 1968 Festschrift anläßl. des 50jährigen Bestehens im Sept. 1968. Lauta 1968.
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 31000151