Ehem. Werkbahnbrücke zur Rotschlammkippe

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda, Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 34,46″ N: 14° 06′ 48,3″ O 51,44291°N: 14,11342°O
Koordinate UTM 33.438.383,46 m: 5.699.452,47 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.438.494,80 m: 5.701.287,88 m
  • Eingleisige Eisenbahnbrücke mit Widerlagern und Überbau aus Stahlbeton, Bestandteil der Werkbahn des Lautawerks, Ansicht von Westen

    Eingleisige Eisenbahnbrücke mit Widerlagern und Überbau aus Stahlbeton, Bestandteil der Werkbahn des Lautawerks, Ansicht von Westen

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Eingleisige Eisenbahnbrücke mit Widerlagern und Überbau aus Stahlbeton, Bestandteil der Werkbahn des Lautawerks, Detail der werksteinmäßig hergestellten Kante

    Eingleisige Eisenbahnbrücke mit Widerlagern und Überbau aus Stahlbeton, Bestandteil der Werkbahn des Lautawerks, Detail der werksteinmäßig hergestellten Kante

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Für die Aufhaldung des bei der Aluminiumherstellung entstehenden Abproduktes Rotschlamm bestand bereits seit den 1920er Jahren ein Stichgleis, welches das Werksgelände in Richtung Südosten verließ, in einem weiten, ansteigenden Bogen die heutige Friedrich-Engels-Straße und die Bahnstrecke Falkenberg-Horka überquerte. Diese Brücke wurde 1998 gesprengt. Das Gleis endete auf der Nordhalde zuletzt 12 m über dem gewachsenen Boden vor der Oststraße. Es wurde jeweils mit der Erhöhung der Halde verlegt und wohl als Pflugkippe betrieben. Die Werkbahnbrücke über die Bahnhofstraße wurde notwendig, als die Kapazität der Nordhalde erschöpft war. Am östlichsten Punkt zweigte das Zuführungsgleis zu Halde Süd ab. Es querte die Bahnhofstraße in etwa 10 m Höhe in südlicher Richtung und endete parallel zur Waldstraße. Der nördliche Bereich diente als Rotschlammhalde, südlich wurde wohl später Asche verkippt.
Widerlager, Flügelwände und Überbau des eingleisigen Bauwerks bestehen aus Stahlbeton. Es ist nicht als Verbundkonstruktion ausgeführt der Überbau ruht auf Lagerböcken. Aufgrund der großen Höhendifferenz waren der Konstruktionshöhe des Überbaus keine Grenzen gesetzt. Die beidseitigen Hauptträger und die rechtwinklig angeordneten Rippen mit wesentlich geringerer Bauhöhe tragen im Verbund die Gleisplatte mit beidseitigen Kappen und Geländern. Eine Besonderheit sind die um etwa 10 Grad von der Senkrechten abweichenden Widerlager und Flügelwände offenbar sind sie aufgrund der großen Höhe nach oben verjüngend ausgeführt.
Die Sichtflächen des Stahlbetons wurden werksteinmäßig bearbeitet. Die in der ursprünglichen Schalungsebene liegenden, etwa 8 cm breiten senkrechten Kanten sind mit einer Art Scharrur versehen, die gleichauf liegenden Fondflächen sind wohl durch Sand-/ Kugelstrahlen oder Aufrauen mit Nagelbrett vor dem endgültigen Abbinden rustiziert. Die Betonqualität ist mäßig die Schüttebenen zeichnen sich mit Einkerbungen ab. Mit Ausnahme des Überbaus, der Spuren einer jüngeren Betonsanierung zeigt, ist eine oberflächliche Rotfärbung wohl durch Rotschlammstaub festzustellen.
Heute dient die Brücke der Zufahrt der Halde, auf welcher derzeit offenbar weitere Sicherungsmaßnahmen stattfinden. Zum Teil wird der Rotschlamm als Hilfsstoff zur Wasseraufbereitung eingesetzt.
Die Brücke ist weitgehend unverändert im Zustand der Bauzeit überkommen. Sie ist von industrie- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung um 1955

Quellen/Literaturangaben:
  • Stadt Lauta: Internetseite der Stadt Lauta. In: Lauta. URL: https://www.lauta.de/start.html.
  • Belli, Peter Josef: Das Lautawerk der Vereinigte Aluminium-Werke AG (VAW) von 1917 bis 1948 ein Rüstungsbetrieb in regionalen, nationalen, internationalen und politischen Kontexten; (zugleich ein Beitrag zur Industriegeschichte der Niederlausitz). Berlin 2012.
  • Meusel, Günter: 50 Jahre Kraftwerk Lauta 1918 - 1968 Festschrift anläßl. des 50jährigen Bestehens im Sept. 1968. Lauta 1968.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31000151

Ehem. Werkbahnbrücke zur Rotschlammkippe

Schlagwörter
Ort
Lauta, Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Ehem. Werkbahnbrücke zur Rotschlammkippe”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000151 (Abgerufen: 22. März 2025)
Seitenanfang