Ehemalige Tagesanlagen der Grube Alice

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 29′ 9,48″ N: 14° 50′ 27,58″ O 51,48597°N: 14,84099°O
Koordinate UTM 33.488.959,53 m: 5.703.880,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.489.091,24 m: 5.705.718,11 m
  • Ehemalige Tagesanlagen der Grube "Alice" Pechern, Reste des gemauerten Schachtes

    Ehemalige Tagesanlagen der Grube "Alice" Pechern, Reste des gemauerten Schachtes

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Ehemalige Tagesanlagen der Grube "Alice" Pechern, Reste eines weiteren gemauerten Schachtes

    Ehemalige Tagesanlagen der Grube "Alice" Pechern, Reste eines weiteren gemauerten Schachtes

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    Tom Pfefferkorn
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Um 1900 wird auf dem Terrain des Rittergutes Pechern, Besitzer von Freeden, eine Kohle- und Tonlagerstätte entdeckt. Man beabsichtigt die Ausbeutung auch im Hinblick auf den im gleichen Jahr hergestellten Anschluss der Braunholzschleiferei Pechern an die von Arnimsche Kleinbahn. Weitere Aktivitäten folgen jedoch erst 1909. Geplant ist nun die Errichtung einer Brikettfabrik auf der Ostseite der Neiße in Lichtenberg, direkt am dortigen Bahnhof gelegen, und die Verbindung mit der Grube durch eine Seilbahn. Die Grube soll wegen des hohen Wasseranfalls im Gefrierverfahren arbeiten. Besitzerin ist mittlerweile die Landbank in Berlin; Herr von Freeden fungiert als Bergwerksdirektor. 1910-1911 werden zwei Schächte bis in eine Tiefe von 70 Metern abgeteuft. Schwierigkeiten entstanden weiterhin durch einen Einbruch des Hangenden und erhöhte Wasserführung. 1920 gehört die Schachtanlage der BUBIAG; 1921 findet sich eine umfassende Bestandserfassung und Einschätzung der Grube mit 8500 m Strecken, 2 Dampfförderanlagen und einer Separation für die Kohlefraktionen. Die Seilbahn nach Lichtenberg ist 1,9 km lang. Die dazugehörige Kolonie (siehe BKM 30800069) umfasst 32 Wohnungen, Schule sowie Büro und Direktorwohnung. Nach einem Grubenunglück 1924 wurde die Förderung eingestellt, die Wasserhaltung wohl noch eine Zeitlang weiterbetrieben. Die Bergleute wanderten zur Grube »Babina« in Lugknitz ab. Erst für 1942 sind Abbrucharbeiten belegt.

Laut historischen Darstellungen auf Ansichtskarten wiesen die Gebäude große Kubaturen auf; es existierte ein recht hoher Schornstein. Die Separation war in Stahlfachwerk mit Klinkerausmauerung ausgeführt, das Maschinenhaus massiv in Klinker. Dieses ist 1974 noch vorhanden und wohl in privater Nutzung. Bemerkenswert ist, dass man noch heute entsprechende Reste findet, die sich teilweise den früheren Anlagen zuordnen lassen. Sowohl die Köpfe der Schächte und umfangreiche Fundamente der Massivbauten als auch Seilbahnfundamente sind vorhanden. An der Kleinbahntrasse sind ebenfalls Fundamente einer Holzablage oder Verladeanlage zu finden. Bei entsprechender Sicherung ließe sich das Gelände in einen Bergbaulehrpfad einbeziehen es gäbe in Verbindung mit den vorhandenen bildlichen Darstellungen ein recht vollständiges Bild einer kleineren Tiefbau-Schachtanlage aus der Zeit vor der Umstellung der Fördertechnologie auf Tagebaubetrieb.

Der Standort ist in Verbindung mit der Kolonie von technik- und sozialgeschichtlicher sowie von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1909

Quellen/Literaturangaben:
  • Friedemann Tischer: Der Braunkohlebergbau um Weißwasser und Muskau, Weißwasser 2017.
  • Krauschwitz in Vergangenheit und Gegenwart

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: von Freeden, Rittergutsbesitzer in Pechern

BKM-Nummer: 31000101

Ehemalige Tagesanlagen der Grube Alice

Schlagwörter
Ort
Pechern
Alternativer Ortsname
Pechc
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige Tagesanlagen der Grube Alice”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000101 (Abgerufen: 17. März 2025)
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