Villa Glück auf von Lewinski

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 8,27″ N: 14° 38′ 15,52″ O 51,5023°N: 14,63764°O
Koordinate UTM 33.474.849,13 m: 5.705.747,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.474.975,00 m: 5.707.585,27 m
  • Im Kern Fabrikantenvilla der späten Gründerzeit von 1894, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, Treppenhaus von 1954

    Im Kern Fabrikantenvilla der späten Gründerzeit von 1894, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, Treppenhaus von 1954

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
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  • Im Kern Fabrikantenvilla der späten Gründerzeit von 1894, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1954 umgebaut

    Im Kern Fabrikantenvilla der späten Gründerzeit von 1894, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1954 umgebaut

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Den Ursprungsbau ließ der Glasfabrikant Otto Hirsch (Hirsch, Janke & Co.) als Wohnvilla errichten. Aber bereits 1905 kaufte der Preußische Bergassessor Willy von Lewinski, selbst Besitzer einer Kohlengrube sowie einer Tongrube mit Ziegelei, die Villa aus der Konkursmasse des Glaswerkes. In der Folge wurden an der Westseite (zum Grundstück des von Arnimschen Dampfsägewerkes) und der Südwestecke des Grundstücks mehrere Gärtnereibauten und Gewächshäuser errichtet; diese werden dann später zur selbständigen Gärtnerei Blam. Die Neben- und Gärtnereigebäude sind im Lageplan zum Projekt von 1953 noch verzeichnet.
Wohl durch Bombentreffer oder den Artilleriebeschuss im April 1945 wurde die Villa 1945 zumindest teilweise zur Ruine. Seit 1951 sind erste Entwürfe für eine Glasmacherschule nachweisbar. Im Jahr 1952 erfolgt ein Teilausbau, ab 1953 wird die komplett umgebaute ehemalige Villa zusammen mit dem früheren Angestelltenwohnhaus der Vereinigten Lausitzer Glaswerke an der Bautzener Straße, heute AOK, als Glasmacherschule genutzt.
Auf dem ca. 1,5 ha großen parkartigen Grundstück zwischen Bautzener und Berliner Straße wird 1953/54 der Neubau der Glasingenieurschule errichtet; südlich der Villa entsteht ein weiteres Gebäude für Schmelzlabore (das sog. Ofenhaus). Bei der Erarbeitung des Gesamtprojektes wurde vom Architekten Josef Demkopf aus Spremberg, der auch den Umbau des Kulturhauses der Chemiearbeiter Weißwasser (des Volkshauses) plante, die weitgehende Unberührtheit der Parkanlage gefordert.
Ende 1954 erfolgte die Übergabe von Schulgebäude, Internat und Schmelzlabor-Gebäude an die Nutzer. Im Juli 1955 wurde die Betonplastik »Kollegen bei der Glasschmelze« vor dem Hauptportal aufgestellt (siehe auch 31000079).
Der Umbau verändert die ehemalige Villa wesentlich. Ursprünglich war der Haupteingang Richtung Nordwesten orientiert. Die Rosa-Luxemburg-Straße wurde nachträglich eingefügt und wegen der Lieferzone der nach 1970 errichteten Neubauten tief in das ursprüngliche Gelände eingeschnitten, was diesen Bereich eher zu einem Hinterhof werden ließ und den ursprünglichen Park negierte. Mit dem Umbau werden Turm und ursprüngliches Treppenhaus entfernt, die Lücke mit großen Klassenräumen nach Westen geschlossen. Die Traufe wird um ein Geschoss höher verlegt, was das ursprüngliche Verhältnis Wand- zu Dachfläche empfindlich stört. Das neue Treppenhaus an der Nordostecke im Stil der 1950er Jahre wirkt jedoch im Vergleich zur Kubatur des Hauses überdimensioniert. Einige Räume werden zu Klassenräumen zusammengelegt, viele Fenster verändert. Anstelle des Dachgeschosses entsteht ein 2. Obergeschoss, das Dachspitz wird ausgebaut, der Wintergarten an der Ostseite wird vergrößert und über zwei Geschosse massiv aufgeführt. Heute besitzt das Haus allenfalls noch Ensemblewirkung im Verbund mit dem neuen Schulgebäude und Ofenhaus.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1894

Quellen/Literaturangaben:
  • --

Bauherr / Auftraggeber:
  • Eigentümer: Otto Hirsch

BKM-Nummer: 31000072

Villa Glück auf von Lewinski

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L., Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Villa Glück auf von Lewinski”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000072 (Abgerufen: 15. März 2025)
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