An städtebaulich exponierter Stelle, am Übergang zwischen Markt und Anger sah Simon den zweigeschossigen Torbau vor, der beide Platzanlagen begrenzt und strukturiert.
An dieser zentralen städtebaulichen Achse richtet sich die symmetrische Anlage des Putzbaus aus. Mittig findet sich ein dreiachsiger, giebelständiger Gebäudeteil, der im unteren Bereich mit drei Arkaden gegliedert ist. Dieser hallenartige Durchfahrtsbereich mit flacher Deckung ruht auf backsteinernen Pfeilern mit Bogenstellungen.
Flankierend zu diesem mittigen Gebäudeteil schließen östlich und westlich sechs gleichartig gestaltete Fensterachsen (Fenster mit Schlagläden) an. Das Walmdach mit kräftiger Traufe verfügt über eine Biberschwanz-Kronendeckung und ist entsprechend der Fensterachsen mit stehenden Gauben an der Langseite rhythmisiert an der Schmalseite findet sich jeweils auch eine stehende Gaube.
Die Eingänge zum Arbeiterwohnhaus finden sich ebenfalls an den Schmalseiten und im Bereich am Markt.
Mit den Lampen über der mittleren Bogenstellung (an der Süd- und Nordseite) hat sich ein bauzeitliches Detail erhalten.
Das Mehrfamilienhaus ist baugeschichtlich sowie städtebaulich im Zusammenhang mit der Gartenstadt Lauta-Nord von Bedeutung und ein wichtiger zeugnishafter Vertreter der Industrialisierung der Lausitz im Kontext der Entstehung des Aluminiumwerkes und der Braunkohlegewinnung und -veredlung in Lauta/Laubusch.
(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1919
Quellen/Literaturangaben:
- Noack, Maximilian Claudius: Zwischen wilhelminischer Bedarfsarchitektur und moderater Moderne. Die Werkskolonien im Niederlausitzer Braunkohlerevier. Petersberg 2016.
Bauherr / Auftraggeber:
- Entwurf: Simon, Clemens (Architekt, GND: 1105773264)
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BKM-Nummer: 30900137