Das ehemaliges Betriebsbüro der Brikettfabrik, ein ursprünglich eingeschossiger Massivbau, wurde Mitte der 1990er Jahre im Zusammenhang mit der Umnutzung des Komplexes für museale Zwecke in einen ruinösen Zustand versetzt. Man beließ die Umfassungsmauern, die man auf unterschiedliche Höhen brachte. Die einstige Raumstruktur ist gut nachvollziehbar, ebenso wie die ursprüngliche Baukonstruktion als verputzter Backsteinbau. Teilweise wurden die ursprünglich verwendeten Backsteine durch neuere Hohllochziegel ersetzt.
Im Rahmen eines Workshops im Oktober 2018 wurde das ehem. Betriebsbüro durch verschiedene Graffitigestaltungen an und im Bau umgestaltet. Trotz dieser vielfältigen Veränderungen einschließlich eines Teilabbruchs im Zuge der Musealisierung des Standortes Mitte der 1990er Jahre lassen sich die inneren Strukturen wie auch der funktionale Zusammenhang des Betriebsbüros als Funktionsgebäude der ehemaligen Brikettfabrik Werminghoff bis heute nachvollziehen. Als Ruine überkommen, ist das Gebäude Bestandteil eines umfangreich erhaltenen Ensembles baulicher und technischer Anlagen zur Braunkohleveredlung und -verstromung, dem in industriegeschichtlicher, baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Hinsicht eine überregionale Bedeutung zukommt.
(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung ab 1914
Quellen/Literaturangaben:
- Arbeitsgemeinschaft Konzept Knappenrode: Energie-Fabrik Werminhoff Entwicklungs- und Wirtschaftlichkeitskonzept zum Bergbaumuseum Knappenrode. 2002.
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30900002