Das Elektromagazin ist Bestandteil des in einheitlichen Formen gestalteten Werkskomplexes. Es diente der Lagerung elektrotechnischer Materialien, die von den betriebseigenen Werkstätten für Instandhaltungsmaßnahmen gebraucht wurden. Wie auch alle anderen Bauten dieses Komplexes ist das ehemalige Elektromagazin, ein eingeschossiger Massivbau, auf längsrechteckigem Grundriss mit seiner Langseite in Nord-Süd-Richtung backsteinsichtig ausgeführt worden. Der Bau verfügt über eine gleichmäßige Fassadenstrukturierung mit Fensteröffnungen und Wandvorlagen, die besonders prägnant an der Westseite zu sehen sind. Das Gebäude verfügt über ein Satteldach. Wohl DDR-zeitlich wurde östlich an den Gebäudekern über die gesamte Gebäudelänge ein Anbau in etwas helleren Backsteinen angefügt; der Anbau wird von einem Pultdach überfangen. Die Fassadengestaltung des Anbaus nach Osten erfolgt mit gleichmäßigen Fenstersetzungen und verputzten Fassadenelementen. Des Weiteren lassen sich am Bau verschiedene weitere Reparaturen bzw. Umbauten deutlich durch Materialunterschiede der hierfür verwendeten Backsteine ablesen.
Im Zusammenhang mit der Einrichtung einer musealen Nutzung ab Mitte der 1990er Jahre wurden verschiedentlich Umbauten vorgenommen. Im September 2021 erfolgte die Eröffnung eines Bildungs- und Begegnungszentrums, wofür an der Westseite des Gebäudes der Nachbau eines Eisenbahnwaggons schräg angefügt worden ist.
Trotz dieser Überformungen ist die Zugehörigkeit des Magazingebäudes zum ehemaligen Werkskomplex sehr gut nachvollziehbar, das Funktionsgebäude ist ein wichtiger Bestandteil des Ensembles und Zeugnis der baulichen und technischen Anlagen zur Braunkohleveredlung und -verstromung, dem in industriegeschichtlicher, baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Hinsicht eine überregionale Bedeutung zukommt.
(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung ab 1914
Quellen/Literaturangaben:
- Arbeitsgemeinschaft Konzept Knappenrode: Energie-Fabrik Werminhoff Entwicklungs- und Wirtschaftlichkeitskonzept zum Bergbaumuseum Knappenrode. 2002, .
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30900001