Bereits im 19. Jahrhundert wurde in der Region um Puschwitz Kohle, Ton und Kaolin abgebaut. Vor allem die sich teilweise überlagernden Vorkommen an Kohle und Ton legten die Grundlage zur Gründung einer Schamottenfabrik 1898 an diesem Standort. Diese übernahm den Abbau von Ton und Kohle, welche bald nur noch als Nebenprodukt zur Energieversorgung gewonnen wurde. 1946 firmierte das Unternehmen zur VEB Feuerfestwerke Wetro. Die Kohleförderung wurde durch die VEB Braunkohlenwerke Puschwitz übernommen. Das Gebiet des ehemaligen Tagebaus wird heute als Sondermülldeponie genutzt. 1959 bis 1963 wurde das Betriebsgelände mit einer hochmodernen Produktionsanlage erweitert. Zudem entstand die angegliederte Werkssiedlung Wetro mit Wohngebäuden und Kulturhaus. Die heute noch erhaltenen Produktionsgebäude stammen alle aus diesem Zeitabschnitte. Die Gebäude in Stahlbetonbauweise mit teils riesigen Fensterfronten bestimmten das Gesicht des Werkes. Ebenfalls erhalten sind viele der Ziegelschornsteine. Das Betriebsgelände selbst konnte nicht begangen werden. Der Eingangsbereich wurde mit Sozialgebäuden gestaltet. Diese sind saniert, aber noch mit originalen Gestaltungselemente versehen. Die zweigeschossigen Bauten mit Satteldach sind in verputzter Ziegelbauweise errichtet. Die Nordfassade ist mit Lisenen aus Stahlbeton versehen, der Sockel ist klinkersichtig gehalten. Im Bereich der Treppenhäuser wurden großzügige Fensterfronten mit kleinteiliger Sprossung eingebaut. Der nördliche der beiden Bauten wurde vermutlich als Speisesaal genutzt. An diesem befindet sich auch das Pförtnerhäuschen. Die Produktionsgebäude sind ortsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Interesse.

Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:

• 1959-1963
  

Quellen/Literaturangaben:

• Akademie-Verlag Berlin: Westliche Oberlausitz zwischen Kamenz und Königswartha; Werte unserer Heimat 51. Berlin 1990.
  

Bauherr / Auftraggeber:

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BKM-Nummer: 30800373