Ehemalige Robur-Werke Zittau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 54′ 10,25″ N: 14° 48′ 15,99″ O 50,90285°N: 14,80444°O
Koordinate UTM 33.486.249,19 m: 5.639.039,47 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.486.381,26 m: 5.640.850,76 m
  • Robur-Werke Zittau, Ansicht Gebäude Eisenbahnstraße von Nordwesten

    Robur-Werke Zittau, Ansicht Gebäude Eisenbahnstraße von Nordwesten

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    Kathrin Kruner
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  • Robur-Werke, Detailansicht Eingangsbereich von Norden

    Robur-Werke, Detailansicht Eingangsbereich von Norden

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  • Robur-Werke, Ansicht Eingangsbereich Bahnhofstraße

    Robur-Werke, Ansicht Eingangsbereich Bahnhofstraße

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Die ursprünglich 1888 als Phänomenwerke durch Karl Gustav Hiller gegründete Fahrradwerke, entwickelten sich bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert zu einem der führenden Produzenten für Fahrradbau. Bald wurden neben Fahrrädern auch Motorräder und dreirädrige Motorräder für Liefer- und Handwerksbetriebe gebaut. Nach dem überraschenden Tod Hillers 1913 übernahm sein Schwager Josef Freund die Leitung des Unternehmens. 1917 folgte die Umwandlung in eine AG unter dem Namen Phänomen-Werke Gustav Hiller AG. Die heute noch sichtbaren Gebäude entstanden nach einem Großbrand auf dem Gelände 1920. Ende der 1920er Jahre folgte die Umstellung der Produktion auf Wunsch der Reichspost als damaliger Hauptabnehmer auf leichte Lieferwagen und Lastwagen. Dies bescherte den Phänomenwerken einen weiteren Aufschwung. In Zeiten der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Werke zu einem NS-Leit- und Wehrwirtschaftsbetrieb unter dem Namen Phänomenwerke Gustav Hiller AG Zittau. Josef Freund musste aufgrund seiner jüdischen Abstammung nach Chile fliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb aufgrund seiner Rolle in den vorrangegangenen Jahren zu großen Teilen demontiert. 1946 folgten die Enteignung und die Umwandlung in Volkseigentum. Ab 1950 begann mit den ersten Reparaturen für die sowjetische Armee der erneute Aufschwung. Ab 1957 wurde der Betrieb in VEB ROBUR-Werke Lastkraftwagen und Motoren Zittau umbenannt. Man produzierte weiterhin Lastwagen, auch für den Gebrauch in Tagebauen. 1990 wurde der Betrieb in Roburwerke Zittau GmbH umgewandelt, 1991 folgte allerdings die Liquidation durch die Treuhand. Damit endet die Produktion am Standort Zittau nach 103 Jahren.
Die heute noch erhaltenen Gebäude sind vier Produktions- und das Verwaltungsgebäude.
Die Produktionsgebäude ziehen sich vorwiegend entlang der Eisenbahnstraße. Das Hauptgebäude Eisenbahnstraße 1b ist ein fünfgeschossiges, verputztes Ziegelgebäude mit Flachdach mit kräftiger Pilaster-Gliederung. Die Fassadengestaltung folgt dem Stil der Neuen Sachlichkeit mit neoklassizistischen Elementen. Der Eingangsbereich an der Eisenbahnstraße ist monumental mit zwei Säulen gestaltet. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit schmiedeeisernen Elementen hervorgehoben. Nach Norden sind dem Gebäude noch weitere Produktionsgebäude angegliedert. Auch diese sind im Stil des Hauptgebäudes gestaltet. Allerdings nur dreigeschossig. Die anderen im Gelände gelegenen Gebäude konnten nicht besichtigt werden.
Das Verwaltungsgebäude an der Bahnhofstraße ist ein dreigeschossiger verputzter Ziegelbau mit Satteldach und Gaupen. Die Fassade ist mit Fensterbändern in den Geschossen versehen. Über dem Eingangsbereich ist der Schriftzug Robur-Werke angebracht. Die Türen scheinen noch ursprünglich aus Holz zu sein.
Die Gebäude sind industriegeschichtlich, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1920-1930

Quellen/Literaturangaben:
  • Richter, Rudolf: Kraftfahrzeugbau in Zittau von 1888 - 1991 vom Phänomen-Phänomobil zum Robur - LD 3004. In: Sächsische Heimatblätter 4/5 (2001), S. 251–260.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf: Zapp & Basarke

BKM-Nummer: 30800246

Ehemalige Robur-Werke Zittau

Schlagwörter
Ort
Zittau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige Robur-Werke Zittau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800246 (Abgerufen: 23. März 2025)
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