Die heute noch erhaltenen Produktionsgebäude sind in einem baulich schlechten Zustand. Sichtbar ist nur das Hauptproduktionsgebäude. Der verputzte Ziegelbau in Massivbauweise besteht aus einer langgestreckten Produktionshalle in Nord-Süd-Ausrichtung und einem dreigeschossigen Verwaltungstrakt. Die Produktionshalle besitzt an der Fassade zur Bahntrasse große Fenster; vermutlich mit Schutzglas. Das ehemals leichte Satteldach ist zum Großteil inzwischen eingebrochen. Das Kranzgesims ist zinnenartig gearbeitet. Hofseitig befindet sich eine mit Holz umschlossene Treppe. Der in nördlicher Richtung angeschlossene Verwaltungstrakt besitzt ebenfalls ein Satteldach. Hier befindet sich an der Nordfassade der Eingang. Dieser ist mit einem hölzernen Vorbau, getragen durch zwei schmucklosen Steinsäulen, und einem kleinen Vordach gestaltet. Die Einfriedung des Geländes (Zaun und Mauer) erscheint noch ursprünglich. Außerhalb des Geländes in südlicher Richtung ist ein Grabenverlauf erkennbar, welche durch einen Tunnel auf das Betriebsgelände geleitet wurde. Ebenfalls erhalten ist noch der Schornstein.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Poststraße sind zwei Wohnhäuser erhalten, welche höchstwahrscheinlich im Zuge des Aufbaus der Gießerei entstanden waren. Das Gebäude Poststraße 5; 7 ist ein zweigeschossiges Mehrfamiliengebäude in verputzter Ziegelbauweise. Das Krüppelwalmdach besitzt zwei Giebelgaupen, in welchen kleine quadratische Fenster eingebaut sind. Die restlichen Fenster sind rechteckig. Das sanierte Gebäude ist dem um 1910 beliebten Heimatstil angelehnt. Das ebenfalls zweigeschossige Mehrfamilienwohnhaus Poststraße 9; 11 ist in verputzter Ziegelbauweise errichtet. Der Grundriss erscheint hier quadratisch. Das Satteldach besitzt zwei Dachhäuser. Die Fassade ist schlicht gestaltet mit gleichmäßiger Fensterverteilung.
Die im Zusammenhang zusehenden Wohn- und Produktionsgebäude sind durch ihre lange Betriebsgeschichte und durch ihre präsente Lage an der Haltestelle Niederolbersdorf der Zittauer Schmalspurbahn ortsprägend.
(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1908
Quellen/Literaturangaben:
- Schulze, Paul: Olbersdorf in Vergangenheit und Gegenwart in Wort und Bild Festschrift zum Heimatfeste in Olbersdorf am 18., 19. u. 20. Juli 1908, Neudr., Olbersdorf 2001.
- Winter, Manfred: Olbersdorf. Historisches über eine oberlausitzer Ortschaft. Olbersdorf 1987.
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30800239