Das Wohngebiet Bahnhofsvorplatz erstreckt sich über die Straßen Am Bahnhofsvorplatz 1-19, August-Bebel-Straße 12-25, Bahnhofsallee 4-5 und Heinrich-Heine-Straße 23. Die Wohnbauten sind drei- und viergeschossige Putzbauten in Ziegelbauweise. Sie haben beiderseits abgewalmte Satteldächer; teilweise mit Fledermausgaupen. Gestalterisch sind die Fassaden durch Sgraffiti und Mosaike zu verschiedenen Themen, wie Tiere (Am Bahnhofsvorplatz 8, 9, 10, August-Bebel-Straße 15, 18, 22, 23), Lebensmittel (August-Bebel-Straße 16, 17, 21), Industriedarstellungen (August-Bebel-Straße 20) und grafische Elemente (Am Bahnhofsvorplatz 10, August-Bebel-Straße 25) betont. Viele der Elemente befinden sich an den Fassaden der Treppenhäusern. Fenster und Austritte sind häufig durch schmiedeeiserne Elemente verziert (Am Bahnhofsvorplatz 2, 4, 6, 9, August-Bebel-Straße 23, Bahnhofsallee 4), teilweise wurden französische Fenster eingebaut (u. a. Am Bahnhofsvorplatz 2, 4, 6, August-Bebel-Straße 15). Um die Anwohner versorgen zu können, wurden in einzelne Gebäude, vorwiegend rund um den Bahnhofsvorplatz, Ladenzeilen integriert (Am Bahnhofsvorplatz 79 und Bahnhofsvorplatz 2-4). Teilweise wurden diese bereits zurückgebaut und nun als Wohnungen umfunktioniert. Die Wohnanlage hat einen stadtgeschichtlichen und baugeschichtlichen Wert.
(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1955 - 1957
Quellen/Literaturangaben:
- Biernath, Peter: Architektour Hoyerswerda Stadt - Bau - Kunst. 1. Aufl., Hoyerswerda 2005.
- Kulturbund Hoyerswerda/Biernath, Peter/Lätsch, Elvira: Baukultur in Hoyerswerda Aufbau und Schrumpfung einer Stadt; Baulehrpfad durch Alt- und Neustadt. 1. Aufl., Hoyerswerda 2013.
- Richter, Felix: Das neue Hoyerswerda Ideenhaushalt, Aufbau und Diskurs der zweiten sozialistischen Stadt der DDR. Berlin 2020.
Bauherr / Auftraggeber:
- --
BKM-Nummer: 30800213