Ehemalige Brikettfabrik Clara III, später Zeißholz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen)
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 7,63″ N: 14° 09′ 1,84″ O 51,38545°N: 14,15051°O
Koordinate UTM 33.440.887,47 m: 5.693.032,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.440.999,86 m: 5.694.865,39 m
  • Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Zeißholz, ehem. Clara III

    Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Zeißholz, ehem. Clara III

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
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Der Beginn des Kohleabbaus in der Region um Zeißholz lässt sich auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückdatieren, mit dem Beginn des Aufschlusses der Braunkohlengrube »Friedrichsglück« nördlich von Zeißholz 1858. Dies wurde vor allem durch den steigenden Energiebedarf mehrerer Glasfabriken in Bernsdorf und Umgebung notwendig. 1873 schlossen sich die Gruben »Friedrichsglück« und »Constantia« zur Braunkohlegrube »Saxonia« zusammen. Diese wurde 1908 von der »Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG Welzow« mitsamt allen Abbaurechten gekauft. Das Unternehmen führte Probebohrungen rund um Zeißholz durch. 1910 erfolgte schließlich der Aufschluss des Tagebaus »Clara III«. Parallel dazu errichtete die »Braunkohlenwerke AG« eine Brikettfabrik in Zeißholz. 1911 begann sowohl die Förderung im Tagebau als auch die Produktion in der Brikettfabrik. Der Transport der Kohle wurde zunächst über eine Pferdebahn, später über eine Kettenbahn realisiert. Bereits 1934 wurde der Tagebau Clara III stillgelegt, da sich Störungen im Abbaufeld zeigten, die damals noch nicht zu bewältigen waren. Die Brikettfabrik wurde anschließend durch den nahegelegenen Tagebau »Werminghoff I« bedient.

Die Brikettfabrik begann ihre Produktion 1911 mit der Grundausstattung von sechs Tellertrocknern, acht Pressen, drei Schneckenförderern, vierzehn Zweiflammenrohrkesseln und zwei Gegendruckturbinen. Wie schnell sich die Produktion steigerte, zeigen u. a. die Arbeiterzahlen. Waren 1911 340 Arbeiter im Tagebau und in der Brikettfabrik beschäftigt, so waren es 1919 bereits 500. Durch einen besonnenen Betriebsdirektor konnten nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktionseinrichtungen vor der Demontage gerettet werden. Bis zur Stilllegung am 19.12.1991 produzierte die Brikettfabrik ununterbrochen weiter. Bis 1995 wurden schließlich die gesamten Anlagen abgerissen. Einige Anlagenteile konnten gerettet werden und sind heute im Außenbereich des Dorfmuseums in Zeißholz zu betrachten.

Heute weisen lediglich die Betriebsfeuerwehr aus den 1950er Jahren, die Landwaage im ehemaligen Eingangsbereich der Brikettfabrik und ein Findling auf die ehemalige Anlage hin. Auch Reste der Grubenbahn sind noch erhalten. Weitere Zeugnisse sind die Klärteiche nordöstlich des ehemaligen Brikettfabrikgeländes sowie der Gummiteich.

Trotz der wenigen baulichen Hinterlassenschaften ist das Gelände der Brikettfabrik noch heute von ortsgeschichtlicher und industriegeschichtlicher Relevanz.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1910 - 1911

Quellen/Literaturangaben:
  • LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH: Heide/Zeißholz; Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2013.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800198

Ehemalige Brikettfabrik Clara III, später Zeißholz

Schlagwörter
Ort
Zeißholz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige Brikettfabrik Clara III, später Zeißholz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800198 (Abgerufen: 22. März 2025)
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