Ehemalige Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke, genannt Telux, Weißwasser

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 12,57″ N: 14° 39′ 4,8″ O 51,50349°N: 14,65133°O
Koordinate UTM 33.475.799,94 m: 5.705.875,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.475.926,19 m: 5.707.713,34 m
  • Spitze Ecke" der "Neuen Oberlausitzer Glashüttenwerke", Ansicht von Nordwesten

    Spitze Ecke" der "Neuen Oberlausitzer Glashüttenwerke", Ansicht von Nordwesten

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Nachbehandlung "Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke", Ansicht von Nordwesten

    Nachbehandlung "Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke", Ansicht von Nordwesten

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die »Neuen Oberlausitzer Glashüttenwerke Joseph Schweig & Co.« wurden 1899 von Joseph Schweig, den Gebrüdern Neschwitz und dem Hüttenmeister Krebs in Hermannsdorf (ab 1903 Ortsteil von Weißwasser) gegründet. Sie entwickelte sich zur größten Hütte im Ort. Bis 1900 wurden vier Glasschmelzöfen gebaut, an denen hauptsächlich Glaskolben und Flaschen hergestellt wurden. Schweig erkannte, dass mit der neu entwickelten Glühbirne ein völlig neuer Markt zur Verfügung stand und kooperierte mit der »Osram GmbH«. Diese übernimmt schließlich 1920 das Werk. Nach der Enteignung von Osram wird das Werk 1949 in »VEB Spezialglaswerk Einheit« umbenannt. Ab 1991 wird unter dem Namen »Telux GmbH« produziert.
Das Glaswerk mit seinen straßenbegleitenden Bauten an der Straße der Einheit/Hermannsdorfer Straße ist fast noch vollständig erhalten und ist baulich in einem guten Zustand. In der ehemaligen Ätzerei (Nachbehandlung und Röhrenboden) ist heute das Arbeitsamt untergebracht. Dafür wurde im Gebäude mit Klinkerfassade eine neue Eingangssituation geschaffen. Die sich an der Hermannsdorfer Straße anschließenden zweigeschossige Bauten stammen aus den 1920er Jahren und sind aus Klinkern. An der Straße der Einheit schließt sich der ehemalige Sozialtrakt an. Dieser ist ebenfalls in Klinkerbauweise aus den 1920er Jahren errichtet. Der Verwaltungsbau mit Türmchen ist wohl um 1913 errichtet und ist ein verputzter Bau. Das sich anschließende Gebäude zur Nachbehandlung des Hartglases aus gelbem und rotem Backstein wurde um 1900 gebaut. Dazu gehören auch die am Ende der Straße errichteten Ofengebäude mit Kaffer-Entlüftung und Sonderofen (beides um 1913). Im Inneren des Fabrikgeländes befindet sich das Gebäude der Kolbenwanne 2 mit zwei Baukörpern aus Backstein mit senkrechten Lisenen, welche das Erdgeschoss und das Obergeschoss zusammenfassen. Beide wurden wohl um 1913 errichtet. An die Kolbenwanne schließt sich das dreigeschossige Backsteingebäude der Labore an (physikalisches und chemisches Labor). Diese stammen wohl aus der Zeit um 1910. Zudem befinden sich auf dem Gelände die Gebäude der Forschungswanne (Gestaltung wie Kolbenwanne, um 1913), der Hafenwerkstatt und das Generatoren-Gebäude aus Stahlbeton-Skelett, welches ehemals mit der Bekohlungsbahn verbunden war.
Das Gelände des Telux-Spezialglaswerkes ist in seiner Komplexität und seiner Erhaltung einmalig in Weißwasser. Anhand der Bauten lässt sich die Betriebsgeschichte, welche fast vollständig auch mit technischer Ausstattung erhalten sind, ablesen. Die Gebäude sind in einem guten baulichen Zustand und zum Teil in Nutzung. Die Glashütte ist ortgeschichtlich, sozialgeschichtlich, technik- und industriegeschichtlich von überregionaler Bedeutung.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung ab 1900

Quellen/Literaturangaben:
  • Stucka, Lutz: Weißwasser-Ansichten in historischen Postkarten. Cottbus 2010.
  • Förderverein „Glasmuseum Weißwasser“ e. V. (Hg.): Glashütten in Weißwasser. Erfurt 2005.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800055

Ehemalige Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke, genannt Telux, Weißwasser

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L., Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Ehemalige Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke, genannt Telux, Weißwasser”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800055 (Abgerufen: 26. März 2025)
Seitenanfang