Brikettfabrik Ramsdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Regis-Breitingen
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 05′ 52,17″ N: 12° 23′ 31,29″ O 51,09783°N: 12,39203°O
Koordinate UTM 33.317.397,87 m: 5.663.938,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.566,79 m: 5.662.600,08 m
  • Ehemalige Brikettfabrik Ramsdorf, bestehend aus Brikettierung, Kraftwerk sowie Sozial- und Werkstattgebäude

    Ehemalige Brikettfabrik Ramsdorf, bestehend aus Brikettierung, Kraftwerk sowie Sozial- und Werkstattgebäude

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dreßler
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Das Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Ramsdorf liegt nordöstlich des Ortes Ramsdorf, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem zunehmenden Braunkohleabbau in der unmittelbaren Umgebung durch den Bau von Bergarbeiterwohnungen zu einer Industriegemeinde wandelte. Im Jahre 1898 erwarb die Bank für Bergbau und Industrie AG in Berlin Grundstücke und Abbaurechte in Ramsdorf. In der Folge kam es 1900 zur Gründung der Aktiengesellschaft Ramsdorfer Braunkohlenwerke zu Ramsdorf. Ab 1917 ging das Werk an die Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft (DEA) mit der Zweigstelle in Borna über, die das Werk weiter ausbaute. Neben der Kohleförderung existierten auch zwei Brikettpressen und ab 1918 eine Bitumen-Extraktion. Ab Mitte der 1930er Jahre erfolgte die Kohleversorgung der Brikettpressen durch den Tagebau Regis. Durch die Autarkiebestrebungen der Nationalsozialisten, die auf eine eigene Benzinherstellung drängten, sowie in den 1950er Jahren erfuhr die Fabrik eine gewisse Blütezeit, bevor 1968 das Werk stillgelegt wurde.
Von den ursprünglich zahlreich vorhandenen Industriegebäuden und Förderanlagen der Ramsdorfer Braunkohlenwerke sind noch die ehemaligen Tagesanlagen mit Waschkaue und Bürotrakt, Reste früherer Werkstatt- und Lagergebäude, ein Wohnhaus sowie ein Empfangs- und Versandgebäude erhalten. Weitere Reste sind auf dem stark überwachsenen Gelände zu vermuten. Die baulichen Hinterlassenschaften bezeugen die für die Region prägende Braunkohlenwirtschaft im 20. Jahrhundert und sind bergbau-, industrie- und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2024)

Datierung:
  • Erbauung 1898-1968

Quellen/Literaturangaben:
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011, S. 285.
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1. Borna 2015.
  • Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, Signatur 40051, Nr. 612 und Signatur 40093, Nr. 688.


Bauherr / Auftraggeber:


BKM-Nummer: 30600201

Brikettfabrik Ramsdorf

Schlagwörter
Ort
Ramsdorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Brikettfabrik Ramsdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30600201 (Abgerufen: 26. März 2025)
Seitenanfang