Entgegen den frühen Planungen wurden, statt zwei parallel geführter Hauptflügel, an den giebelständig orientierten Wohnheimflügel in rechtem Winkel westlich das Schulhaus sowie östlich der Speisesaal angefügt. Während das Internat vier Geschosse aufweist, ist das Schulgebäude auf zwei Ebenen großzügig ausgeführt. Gegenüber der schlichten Fensterfolge des Wohnheims sind sowohl die Schulhausfenster als auch die Fenster des Speisesaals mehrteilig und fast geschosshoch gestaltet. Der südlich und zentral liegende Zugang zur Schule befindet sich in einem Risalit mit eigenem Dach. Der verputzte Bau ist im Sockelbereich mit hellem Sandstein verkleidet.
Obwohl die rein wirtschaftliche Nutzung der historischen Schachtanlagen in Leipzig Dölitz-Dösen um die Mitte des 20. Jahrhunderts endete, blieb der Standort als bergbauliche Ausbildungsstätte und Verwaltungssitz erhalten. Das Lehrkombinat ist daher ein Sachzeuge von wirtschafts- und bildungsgeschichtlicher Relevanz.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1954–1955
Quellen/Literaturangaben:
- Heltmann, Clemens: 40184 VEB Braunkohlenwerk Dölitz (bei Leipzig); In: sachsen.de. URL: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=09.01.04&bestandid=40184&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D#einleitung.
- SächsStA-F, 40184, Nr. 12.
- SächsStA-F, 40184, Nr. 14.
- SächsStA-F, 40184, Nr. 50.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VEB Braunkohlenwerk Dölitz (GND: 5086583-3)
- Entwurf: Entwurfsbüro für Hochbau II Leipzig (GND: 1208338943)
- Ausführung: VEB Bau Leipzig
BKM-Nummer: 30500398