ehem. Braunkohlenwerk Samoa

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Grimma
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 20,23″ N: 12° 47′ 39,87″ O 51,23895°N: 12,79441°O
Koordinate UTM 33.346.039,06 m: 5.678.709,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.555.583,80 m: 5.678.527,87 m
Etwa mittig an der Verbindungsstraße zwischen Golzern und Bröhsen liegt eine Häuseransammlung im Talbereich einer hügeligen Landschaft. Die Ansiedlung wie einige der Gebäude gehen auf ein hier in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aktives Braunkohlenwerk zurück. In seiner umfassend angelegten Quellensammlung »Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen« verortet Horst Galle zwischen Golzern und Bröhsen zwischen 1838 und 1899 diverse sowohl im Tief- als auch im Tagebau fördernde Gruben. Die überlieferten Tagesanlagen im Bereich der Ortschaft Samoa bildeten dabei wahrscheinlich den Ausgangspunkt der Braunkohlengewinnung für verschiedene Grubenbesitzer. Feste Gebäude sind bereits in der topografischen Karte aus dem Jahr 1879 eingezeichnet. Seinen Namen erhielt der Ort nach den im zentralen Pazifischen Ozean gelegenen Samoa-Inseln, die zum Teil vom Deutschen Kaiserreich zwischen 1900 und 1914 als Kolonie geführt wurden. Aufgrund einer verstopften Schleuse wurden die im Tal liegenden Häuser durch aufsteigende Grubenwässer bedroht und aufgrund ihrer Insellage analog benannt so zitiert Galle eine aus dem Jahr 1929 stammende Erklärung. Eine anderslautende Begründung für die Namensgebung lautet, dass die 1921 vom Bröhsener Schmied im Talbecken entdeckten Kohlenvorkommen ähnlichen Rohstoffreichtum versprachen wie die kolonisierten Inseln.
Die überlieferten Gebäude des ehemaligen Braunkohlenwerks verweisen auf die Geschichte des historischen Braunkohlenbergbaus jenseits der Großtagebaue im Süd- und Nordraum von Leipzig. Als sehr frühes Beispiel der gewerblichen Braunkohlengewinnung ist der Ort von wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1838–1899

Quellen/Literaturangaben:
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung; 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 388-395.
  • N.N.: Samoa: Südpazifik bei Grimma; In: Leipziger Volkszeitung Delitzsch-Eilenburg, 30.03.2020, S. E3.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Grimma, 1879; 2021.


BKM-Nummer: 30500375

ehem. Braunkohlenwerk Samoa

Schlagwörter
Ort
Golzern
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„ehem. Braunkohlenwerk Samoa”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500375 (Abgerufen: 23. März 2025)
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