Pumpwerk Sermuth

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Colditz
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 09′ 31,43″ N: 12° 47′ 54,19″ O 51,15873°N: 12,79838°O
Koordinate UTM 33.346.049,31 m: 5.669.780,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.555.958,47 m: 5.669.606,12 m
  • Pumpwerk aus westlicher Richtung

    Pumpwerk aus westlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Das Pumpwerk Sermuth liegt unmittelbar südlich des Zusammenfluss von Freiberger und Zwickauer Mulde auf einer Landspitze zwischen beiden. Es wurde ab 1956 im Kontext des Ausbaus der karbochemischen Industrie bzw. der Errichtung zwei neuer Großkraftwerke in Böhlen/Lippendorf bzw. Thierbach/Expenhain errichtet. Da das regional verfügbare Wasser aus dem Einzugsbereich der Weißen Elster für die Wasserbereitstellung für die Braunkohlenindustrie nicht ausreichte, wurde eine Zuleitung von Muldewasser forciert. Der schließlich 1962 in Betrieb genommene Bau besteht aus einem Hauptgebäude, an das sich jeweils seitlich schmale Nebengebäude anschließen. Der höhere Mittelbau ist mit einem flachen Sattelwalmdach gedeckt, ebenso die rechtwinklig dazu liegenden Dächer der Seitegebäude. Die Eingangsseite ist strukturiert durch eine zentral liegende Toreinfahrt sowie seitlich daran anschließende hohe Fensteröffnungen. Die imposante Dimension des Gebäudes entspricht dem Plan eine maximale Wassermenge von 4 m3/s zu fördern, die letztlich jedoch auf die Hälfte reduziert wurde. Das 1962 in Betrieb genommene Bauwerk mit vollautomatisierter Funktionsweise war zeitgenössisch ein wasserwirtschaftliches Bauwerk von größter Komplexität. Im Rahmen des Neubaus des Lippendorfer Kraftwerks wurde das Gebäude und seine Pumpanlage 1996 bis 2000 grundlegend saniert und die Einspeisung aus der Freiberger Mulde zurück gebaut.
Das Pumpwerk, in dessen tief in die Erde geöffnetem Hauptraum historische Pumpen- und Rohrteile aufgestellt sind, verweist auf die Notwendigkeit weitreichender Infrastrukturmaßnahmen für die Braunkohlenindustrie.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1956–1962

Quellen/Literaturangaben:
  • Dietze, Roger: Hochmodern und vollautomatisiert; In: Leipziger Volkszeitung Borna-Geithain, 22.02.2022, S. 4.
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 282.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bewirtschafter: Landestalsperrenverwaltung Sachsen

BKM-Nummer: 30500345

Pumpwerk Sermuth

Schlagwörter
Ort
Sermuth
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Pumpwerk Sermuth”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500345 (Abgerufen: 27. März 2025)
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