Das dreigeschossige Wohnhaus wurde für Arbeiter des Benzinwerks Böhlen bzw. den wenig später sogenannten VEB „Otto Grotewohl“ errichtet. Das unterkellerte Gebäude wurde als einziges von insgesamt drei am Standort geplanten Wohngebäuden verwirklicht. Das aufgrund mangelnder Baumaterialien in B.F.A.-Steinen und mit einem sich zur mittleren Achse nach innen neigenden Dach ausgeführte Haus wies schon nach wenigen Jahren bauliche Mängel auf und musste teilweise umgebaut werden. In einer nach 2005 erfolgten Sanierung erhielt das Gebäude ein Krüppelwalmdach und erscheint stark überformt.
Das Objekt ist von sozialgeschichtlicher Relevanz, bezeugt es doch die Bedeutung der zwischen Böhlen im Süden und Markkleeberg bzw. Leipzig im Norden liegenden Ortschaften als Siedlungsstandorte für die Arbeiter und Angestellten des Böhlener Werks ebenso wie die empfindliche Landschaftsinanspruchnahme durch den Braunkohlenbergbau.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1950er Jahre (erste Hälfte)
Quellen/Literaturangaben:
- Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B1065, Großdeuben.
- GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische DOP Sachsen 2005; 2022.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Kombinat Otto Grotewohl (Böhlen) (GND: 2049916-4)
- Bauherr: Kreisrat Leipzig
BKM-Nummer: 30500298