Wohnsiedlung Böhlen-Nord

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 31,56″ N: 12° 23′ 3,39″ O 51,20877°N: 12,38428°O
Koordinate UTM 33.317.294,22 m: 5.676.292,69 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.959,41 m: 5.674.939,52 m
  • Mehrfamilienhaus an der Ernst-Thälmann-Straße, Blick Richtung Westen

    Mehrfamilienhaus an der Ernst-Thälmann-Straße, Blick Richtung Westen

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Mitte der 1950er Jahre wurde in Böhlen-Nord im Anschluss an die Wohnsiedlung um den Barbaraweg bzw. »Am Zipfel« ein Siedlungsbereich zur Aufnahme der Einwohner der devastierten Orte Stöhna-Rüben sowie des in Teilen devastierten Großdeuben errichtet. Die insgesamt 18 Wohnblöcke erstrecken sich zwischen der nach Leipzig führenden Bahnlinie und der Leipziger Straße auf einer Fläche von etwa vier Hektar. Die städtebaulich durchdacht angelegte Siedlung wurde vom Leipziger Entwurfsbüro für Hochbau konzipiert. Der durch die Ernst-Thälmann und Friedrich-Engels-Straße erschlossene Bereich orientiert sich einerseits an der Prämisse einer baulichen Geschlossenheit der Anlage: Ein zentral gelegener Hofbereich wird von den Wohnblöcken umschlossen und im Westen und Norden um einen weiteren Häuserzug jenseits der Straße ergänzt. Andererseits bildet das Böhlener Kulturhaus jenseits der Leipziger Straße einen weiteren städtebaulichen Bezugspunkt. Ein dreigeschossiger Wohnblock mit Ladenzeile im Erdgeschoss liegt exakt gegenüber dem Kulturhaus und folgt dessen Ausrichtung. Vor dem in der Häuserzeile zurückspringenden Dreigeschosser spiegelt ein offener Platz die Eingangssituation des Kulturhauses. Rechts und links des zentralen Baus der Siedlung schließen sich, nach Durchgängen in den Innenhof, jeweils zwei weiteren Wohnblöcke an, die durch dreigeschossige Zwischenbauten zu den ansonsten zweigeschossig verbleibenden Siedlungshäusern vermitteln. Der mit einer Sitzecke, Trockenplätzen, Spielplatz und Fahrradabstellmöglichkeiten konzipierte Innenhof bildete dabei das Siedlungszentrum. Die umgebenden Wohnhäuser mit Walmdach und Dachgauben, die das ausgebaute Dachgeschoss belichten, sind von unterschiedlicher Größe. Eine schmale Sockelzone sowie baulich betonte Eingangs- bzw. Treppenhausbereiche und sparsam eingesetztes Baudekor durch einzeln hervorgehobene Fenster sind weitere Merkmale der Siedlungsarchitektur. Hervorzuheben sind die in der Baureihe westlich der Ernst-Thälmann-Straße im rückwärtigen Bereich errichteten, länglichen Stallgebäude, die jeweils zehn Stalleinheiten aufwiesen.
Die Wohnbauten des Umsiedlungsstandortes in Böhlen-Nord sind von wirtschafts- wie sozialgeschichtlicher und städtebaulicher Relevanz.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1954–1956

Quellen/Literaturangaben:
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B 18218.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B 18325.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B 18326.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B 18320.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf: Entwurfsbüro für Hochbau I des Rates des Bezirkes Leipzig
  • Bauherr: Ministerium für Schwerindustrie, Hauptverwaltung »Flüssige Brennstoffe« (Planträger); VEB Kombinat Espenhain (Investträger)

BKM-Nummer: 30500271

Wohnsiedlung Böhlen-Nord

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Wohnsiedlung Böhlen-Nord”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500271 (Abgerufen: 30. April 2025)
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