Mehrfamilienhäuser der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 53,35″ N: 12° 23′ 16,56″ O 51,19815°N: 12,38793°O
Koordinate UTM 33.317.507,62 m: 5.675.103,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.221,18 m: 5.673.760,06 m
  • Eckhaus mit Erker aus nordwestlicher Richtung

    Eckhaus mit Erker aus nordwestlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Die Arbeiterwohnungsgenossenschaft Böhlen wurde im April 1954 mit dem Ziel der Linderung der seit dem Zweiten Weltkrieg bestehenden Wohnungsnot im Kontext einer staatlich forcierten Gründungswelle dieser Art von Wohnraumbeschaffung gegründet. Die Leitung des VEB »Otto Grotewohl« in Böhlen initiierte und stützte die Genossenschaftsgründung und blieb bis zur politischen Wende ein wichtiger Akteur. Nicht nur übernahm die Investabteilung des Werkes geschäftliche und kaufmännische Angelegenheiten. Auch die werkseigene Bauabteilung beteiligte sich an genossenschaftlichen Bauaufgaben und später der Instandhaltung der Wohnhäuser. Im Gegenzug nahm das Werk Einfluss auf die Vergabe der Wohnungen. Die anfängliche Beschränkung der Mitglieder auf Werksangehörige wurde ab 1957 auch für andere Betriebe geöffnet, gleichwohl blieben Arbeiter des VEB´s und späteren Kombinats das wichtigste Klientel der Genossenschaft. Über eine Mitgliedschaft sowie finanzielle Beiträge, die in Raten beglichen werden konnten, sowie zu leistende Aufbau- und Handwerkerstunden bestand mit Beitritt die Aussicht auf Wohnraum binnen zwei Jahren. Schon ab Ende der 1950er Jahre wurden Bauprojekte auch jenseits der Stadt Böhlen realisiert und entwickelte sich die Zahl der verfügbaren Wohnungen zwischen 1955 und 1970 auf insgesamt über 1200.
Die beiden entlang der Clara-Zetkin-Straße in Böhlen-Süd errichteten dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser waren die ersten Bauprojekte der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft und wurden im Juni 1954 begonnen. Unterstützt durch Sachmittel und Infrastruktur des VEB »Otto Grotewohl« wurde auch Baumaterial abgerissener Häuser zum Beispiel dem Tagebau weichende Häuser in Großdeuben wiederverwendet. Insgesamt 60 Wohnungen sind in den beiden im baulichen Dekor leicht differierenden Zeilenbauten mit jeweils vier Eingängen untergebracht. Die mit einem flachen Walmdach abgeschlossenen Bauten weisen jeweils im Bereich der Eingänge bzw. Treppenaufgänge farblichen hervorgehobene und leicht aus der Fassade hervortretende Bauelemente auf. Jeweils am östlichen und westlichen Ende der straßenzugewandten Traufseiten sind Erker mit eigenem Dach angebracht.
Als erste Bauprojekte der Wohnungsbaugenossenschaft sind die beiden Zeilenbauten von sozialgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1954

Quellen/Literaturangaben:
  • Wohnungsgenossenschaft Böhlen (Hg.): Unsere Geschichte - unsere Standorte. 60 Jahre Wohnungsgenossenschaft Böhlen; Großpösna 2015, S. 9-18, 20-25.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Arbeiterwohnungsgenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen

BKM-Nummer: 30500267

Mehrfamilienhäuser der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Mehrfamilienhäuser der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Kombinat VEB »Otto Grotewohl« Böhlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500267 (Abgerufen: 20. März 2025)
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