Das über eine Durchfahrt mit dem Labortrakt des ersten Gebäudekomplexes verbundene Hörsaalgebäude beherbergte 254 Plätze in segmentbogenartig angeordneten Sitzreihen, die ausgehend vom Podiumsbereich nach hinten anstiegen. Neben sanitären Einrichtungen waren auf ein Projektor- sowie Vorbereitungsraum sowie die Zugangsbereiche darin untergebracht. Über eine schiefe Ebene ist das Kellergeschoss zugänglich. Jeweils eine doppelflügelige Tür öffnet das Gebäude in den Innenhof sowie zur Gebäuderückseite. Die gleichmäßig angeordneten, tiefen Fenster greifen das Motiv der sonst am Gebäudekomplex verwendeten Fenstergestaltung auf dreiteilig mit breiterem Mittelfeld variieren dieses durch die zentrale Anordnung einer waagerechten Sprosse. Sowohl die Fenster als auch der raue Außenputz sind noch original erhalten.
Der im Ensemble herausragende Gebäudetyp ist Ausweis der vernetzenden und vermittelnden Tätigkeit des Instituts, das seinem Selbstverständnis nach nicht nur Wissensgenerator war, sondern auch als Multiplikator auftrat. Es verleiht diesem eine herausragende Bedeutung in wissenschaftsgeschichtlicher wie gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftlicher Hinsicht.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1956–1958
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Leipzig, Torgauer Straße 114, Band IV.
- Bauaktenarchiv Leipzig, Torgauer Straße 114, Band VII.
- Enderlein, Christine/Sachsen, Archivwesen: Sächsisches Staatsarchiv, 20309 Institut für Energetik Leipzig. URL: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=04.02.06&bestandid=20309&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D&syg_id=219196#einleitung (29.11.2022).
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Institut für Energetik (GND: 2013768-0)
BKM-Nummer: 30500237