Das Gelände wurde bereits im Kontext des Häuerbads um 1935 angelegt: die gegenüber der Ortszufahrt Böhlen gelegene Auffahrt zu diesem endete in einer Platzanlage, an dessen nördlicher Seite der Hauptbau des Häuerbads und südlich davon ein weiterer, länglicher Baukörper platziert ist, der später dem Bauhof zugeschlagen wurde. Dieser am nächsten zur Werkstraße stehende Flachbau unterscheidet sich baulich von denen dahinter und wahrscheinlich später angelegten Bauten durch seine Verkleidung mit einer waagerecht angebrachten Stülpschalung. Parallel dazu steht auf der westlichen Gebäudeseite ein weiterer lang gestreckter, verputzter Flachbau mit Satteldach, umlaufendem Sockel und gleichmäßig verteilten Fensteröffnungen. An dessen nördlicher Giebelseite wurde um 1950 ein Speisesaal in rechtwinkliger Anlage nachträglich angebaut. Ein weiterer kleiner Bau befindet sich auf der Rückseite des länglichen Putzbaus und diente wohl Lagerzwecken.
Der Bauhof Böhlen als infrastrukturelle Einrichtung der bautechnischen Abteilung des Großwerkes verweist sowohl auf dessen komplexe Struktur als auch dessen permanenten Bau- und Instandhaltungsbedarf.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1950
Quellen/Literaturangaben:
- Markscheiderei/Hv. Dresden: ASW-Werk Böhlen; 1942.
- VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen (Hg.): Fernsprechverzeichnis VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen, S. 34-50.
- VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen (Hg.): Bautenverzeichnis des VEB Kombinat „Otto Grotewohl“, Blatt 136.
- Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre; 2021.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Kombinat VEB »Otto Grotewohl« (Böhlen) (GND: 2049916-4)
BKM-Nummer: 30500207