Naturkundemuseum Leipzig (künftig); Bowlingtreff Leipzig (ehem.); Unterwerk Moritzdamm (ehem.)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 20′ 8,57″ N: 12° 22′ 35,55″ O 51,33571°N: 12,37654°O
Koordinate UTM 33.317.258,49 m: 5.690.426,35 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.346,26 m: 5.689.059,96 m
  • Umspannwerk bzw. Unterwerk Moritzdamm, Akkumulatorenhalle (Ost)

    Umspannwerk bzw. Unterwerk Moritzdamm, Akkumulatorenhalle (Ost)

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    Isabell Schmock-Wieczorek
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  • Umspannwerk bzw. Unterwerk Moritzdamm, große Halle (West)

    Umspannwerk bzw. Unterwerk Moritzdamm, große Halle (West)

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    Isabell Schmock-Wieczorek
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  • Gebäude aus nördlicher Richtung vom Roßplatz

    Gebäude aus nördlicher Richtung vom Roßplatz

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    Josephine Dreßler
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Nachdem die räumlichen Kapazitäten des Unterwerks in der Magazingasse zur Umspannung des aus der Verfeuerung von Braunkohle gewonnenen Stroms aus dem Elektrizitätswerk Nord nicht mehr ausreichten, wurde 1925 bis 1926 am ehemaligen Roßplatz ein unterirdisches Umspannwerk errichtet. Die Westhalle wurde in einer Ausdehnung von 25 Metern Breite, 70 Metern Länge sowie nahezu 16 Metern Tiefe angelegt und ist im unteren Bereich als Betonwanne ausgeformt, um das bis zum Bau reichende Grundwasser fernzuhalten. Die große Halle fasste zehn rotierende Großumformer, die den hochgespannten Drehstrom in Verteilerstrom mit einer Spannung von 220 Volt transformierten. Im zweiten Geschoss, dass durch umlaufende Galerien zugänglich war, wurden 276 Batteriezellen aufgestellt, die die Abnehmer der Innenstadt kurzzeitig weiterversorgen konnten. Die wesentlich kleinere und nur eingeschossige Osthalle diente der Aufstellung von Akkumulatoren, die Spannungsschwankungen im Stromfluss ausglich. Die Räumlichkeiten des 1965 außer Betrieb gehenden Umspannwerkes wurden in den 1980er Jahren stark überformt und die große Halle für die Zwecke des Leipziger Bowlingtreffs stark verkleinert beziehungsweise weitere Räumlichkeiten abgetrennt. Der von 1986 bis 1987 nach den Plänen des Architekten Winfried Sziegoleit ausgeführte Bowlingtreff Leipzig wurde anlässlich des VIII. Turn- und Sportfestes des DDR eröffnet. Oberhalb des Zugangs zu den beiden Hallen wurde ein mehrgeschossiges Eingangsgebäude auf oktogonalem Grundriss als Reminiszenz an ein früher dort errichtetes Panorama in einem Gebäude mit sechzehn Außenflächen in Cottaer Sandsteinquadern errichtet. Die mittlerweile als herausragendes Beispiel ostdeutscher Postmoderne gewürdigte Architektur wird spätestens ab 2023 durch Umbauarbeiten, die unter anderem eine erneute Öffnung der großen Halle vorsehen, für den Einzug des Leipziger Naturkundemuseums vorbereitet. Während in der Haupthalle die Dauerausstellung unterkommen wird, ist die Osthalle als Raum für Sonderausstellungen vorgesehen.
Das unterirdisch angelegte Unterwerk ist ein Zeugnis des seit der Wende zum 20. Jahrhundert rasch voranschreitenden Ausbaus der städtischen Stromversorgung. Mit den im Süden aufgeschlossenen Großtagebauen schien der Energieträger Braunkohle endlos verfügbar und konnte dessen Verstromung in den beiden großen städtischen Elektrizitätswerken in steigendem Maß erfolgen.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1925–1926

Quellen/Literaturangaben:
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: DIVIS-Objekt 09300365; 2021.
  • Mühlenberg, Heidi: 100 Jahre Strom für Leipzig, hg. von Stadtwerke Leipzig; Leipzig 22002, S. 30-33.

BKM-Nummer: 30500180

Naturkundemuseum Leipzig (künftig); Bowlingtreff Leipzig (ehem.); Unterwerk Moritzdamm (ehem.)

Schlagwörter
Ort
Zentrum-Süd
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Naturkundemuseum Leipzig (künftig); Bowlingtreff Leipzig (ehem.); Unterwerk Moritzdamm (ehem.)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500180 (Abgerufen: 24. März 2025)
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