Mehrfamilienwohnhaus Markranstädt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markranstädt
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 18′ 5,79″ N: 12° 13′ 33,53″ O 51,30161°N: 12,22598°O
Koordinate UTM 33.306.629,33 m: 5.687.020,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.515.865,50 m: 5.685.222,51 m
  • Mehrfamilienwohnhaus aus nordwestlicher Richtung

    Mehrfamilienwohnhaus aus nordwestlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
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  • Mehrfamilienwohnhaus, Fassadendetail

    Mehrfamilienwohnhaus, Fassadendetail

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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    Bild
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Das dreigeschossige Doppelwohnhaus befindet sich etwa auf mittlerer Höhe der von Süd nach Nord durch den westlichen Teil Markranstädts führenden Albertstraße, deren Bezeichnung auf den im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aktiven Albertschacht nördlich des Schachtdreiecks an der Zwenkauer Straße verweist. Das Mehrfamilienwohnhaus wurde mit zwei weiteren, rechts und links flankierenden Wohnhäusern auf der Rückseite einer mittlerweile abgerissenen Zuckerfabrik in den 1950er Jahren des 20. Jahrhundert errichtet. Es diente der Unterbringung der im Braunkohlenwerk Kulkwitz beschäftigten Arbeiter. Nachdem der Abbau der Braunkohle vor Ort 1963 eingestellt wurde, erfolgte die Stilllegung der Brikettfabrik des Braunkohlenwerks Kulkwitz 1967, die bis dahin noch Rohkohle aus den Tagebauen Espenhain und Böhlen verarbeitete.
Das Doppelhaus mit Satteldach ist mit seiner Eingangsseite zur Albertstraße orientiert. Über einem schmalen Sockel erheben sich drei Geschosse mit jeweils drei Fensterachsen zu beiden Seiten der Eingänge bzw. Treppenaufgänge. Die sehr schlicht gehaltene Fassade wird durch die dekorative Gestaltung der Treppenhausfenster durchbrochen. Die zwei dreiteiligen Fenster sind farblich sowie durch architektonische Elemente (leicht aus der Fassadenfläche hervortretend, Fensterverdachung und konsolengestütztes Fensterbankgesims) zusammengefasst. Auf der leicht hervortretenden Fläche zwischen den Fenstern prangen Schlägel und Eisen in farbiger Malerei. Als Symbol der Bergarbeiter verweist es auf die Tradition des Tiefbaus, der bis zum Aufschluss des Tagebaus 1936, auch in der Region um Kulkwitz die primäre Art der Kohlengewinnung war.
Als Zeugnis der bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiven Braunkohlenindustrie im südlich von Markranstädt liegenden Braunkohlenwerk Kulkwitz, verweist das Mietshaus auch auf den wirtschaftlichen Wachstum von Markranstädt als nächster Gemeinde.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung um 1950

Quellen/Literaturangaben:
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015.


BKM-Nummer: 30500141

Mehrfamilienwohnhaus Markranstädt

Schlagwörter
Ort
Markranstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Mehrfamilienwohnhaus Markranstädt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500141 (Abgerufen: 18. März 2025)
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