Das Doppelhaus mit Satteldach ist mit seiner Eingangsseite zur Albertstraße orientiert. Über einem schmalen Sockel erheben sich drei Geschosse mit jeweils drei Fensterachsen zu beiden Seiten der Eingänge bzw. Treppenaufgänge. Die sehr schlicht gehaltene Fassade wird durch die dekorative Gestaltung der Treppenhausfenster durchbrochen. Die zwei dreiteiligen Fenster sind farblich sowie durch architektonische Elemente (leicht aus der Fassadenfläche hervortretend, Fensterverdachung und konsolengestütztes Fensterbankgesims) zusammengefasst. Auf der leicht hervortretenden Fläche zwischen den Fenstern prangen Schlägel und Eisen in farbiger Malerei. Als Symbol der Bergarbeiter verweist es auf die Tradition des Tiefbaus, der bis zum Aufschluss des Tagebaus 1936, auch in der Region um Kulkwitz die primäre Art der Kohlengewinnung war.
Als Zeugnis der bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiven Braunkohlenindustrie im südlich von Markranstädt liegenden Braunkohlenwerk Kulkwitz, verweist das Mietshaus auch auf den wirtschaftlichen Wachstum von Markranstädt als nächster Gemeinde.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1950
Quellen/Literaturangaben:
- Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015.
BKM-Nummer: 30500141