Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 42,78″ N: 12° 16′ 1,63″ O 51,24522°N: 12,26712°O
Koordinate UTM 33.309.263,06 m: 5.680.642,92 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.518.757,48 m: 5.678.958,12 m
  • Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf aus östlicher Richtung

    Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf aus östlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Das einige hundert Meter südlich von Knautnaundorf im Südwesten des Leipziger Stadtgebietes gelegene Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf ist mit der Geschichte der Braunkohlenindustrie im Mitteldeutschen Revier auf zweierlei Weise eng verbunden. Zum einen entwickelte sich das bereits 1894 gegründete Unternehmen seit den 1920er Jahren als Lieferant von Verschleiß- und Ersatzteilen der Braunkohlenindustrie. Zum Anderen wurde für das seinerzeit einzige Metallurgieunternehmen im Bereich Kohle und Energie seit den 1950er Jahren im Raum Leipzig ein Werksneubau beschlossen, als der alte Standort bei Bösdorf durch den vorrückenden Tagebau Zwenkau Mitte der 1980er devastiert wurde. Der neue Standort, nur etwa zwei Kilometer westlich vom alten Werk gelegen, war vor allem mit dem Erhalt der Belegschaft begründet. Seit 1984 wurde das vom Ministerium für Kohle und Energie getragene neue Werk schrittweise in Betrieb genommen. Neben der 55 000 Quadratmeter großen zentralen Produktionshalle wurden zahlreiche kleinere Betriebsgebäude, Wasserkläranlagen, eine Anbindung an die Bahnlinie Leipzig-Altenburg, ein Haltpunkt ebenda sowie zahlreiche soziale Einrichtungen als Kohleersatzmaßnahmen eingerichtet. Der 260 Meter hohe Schornstein wurde durch das Spezialbaukombinat Leipzig mit jugoslawischer Unterstützung errichtet und ist bis heute das höchste Bauwerk auf dem Leipziger Stadtgebiet. Die Ausrüstung der Gießerei übernahm eine japanische Firma. Nach der politischen Wende und dem wirtschaftlichen Wandel sowie dem Wegbrechen bisheriger Abnehmer orientierte sich das gegenwärtig weiterhin expandierende Unternehmen neu.
Das Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf ist als Produktionsstätte von Maschinenteilen für den Tagebaubetrieb und für Brikettfabriken sowie weiterer Veredelungsbetriebe seit den 1920er Jahren bis zur Wende von wirtschaftsgeschichtlicher Relevanz.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1977–1984

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hgg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier; Beucha/Markkleeberg 2022, S. 170-172.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: MB25 Aktualitätsstand 1922-1945; 2022.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: TK25AS Aktualitätsstand 1976-1989; 2022.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Ministerium für Kohle und Energie (GND: 2048785-X)
  • Entwurf: IPRO Dresden, Architekten- und Ingenieurgesellschaft (GND: 5072951-2)
  • Ausführung: Bau- und Montagekombinat Süd, Industriebau Leipzig

BKM-Nummer: 30500121

Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf

Schlagwörter
Ort
Hartmannsdorf-Knautnaundorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500121 (Abgerufen: 22. März 2025)
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