Paupitzscher See

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bitterfeld-Wolfen, Delitzsch, Sandersdorf-Brehna
Kreis(e): Anhalt-Bitterfeld, Nordsachsen
Bundesland: Sachsen, Sachsen-Anhalt
Koordinate WGS84 51° 34′ 53,1″ N: 12° 20′ 54,39″ O 51,58142°N: 12,34844°O
Koordinate UTM 33.316.291,02 m: 5.717.815,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.524.257,69 m: 5.716.386,32 m
  • Luftbildaufnahme aus südöstlicher Richtung

    Luftbildaufnahme aus südöstlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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Der nach dem zwischen 1970 und 1974 devastierten Ort Paupitzsch benannte Tagebaurestsee liegt im Bereich der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, im Wesentlichen auf sächsischem Gebiet. Er entstand im nordwestlichen Bereich des Restlochs des Tagebaus Goitsche im Baufeld IIa, das von 1959 bis 1974 als zweites in südliche Richtung an das erste Baufeld unmittelbar östlich von Bitterfeld anschloss. Insgesamt umfasste der Großtagebau sieben Abbaufelder, die zwischen 1949 und 1991 aktiv waren. Das nach der Beendigung der Kohlengewinnung der natürlichen Sukzession überlassene Restloch wurde über den Anstieg des Grundwassers zwischen 1993 und 2005 geflutet und weist eine mittlere Tiefe von neun und eine maximale Tiefe von 17 Metern auf. Der See mit einer Fläche von etwa 100 Hektar gehört heute nicht nur zum Landschaftsschutzgebiet Goitsche, sondern weist als Naturschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat eine besondere Artenvielfalt mit spezifischen Merkmalen einer Tagebaufolgelandschaft auf: Offene Wasserflächen, Flachwasserbereiche, Feuchtgebiete und junge Wälder bilden Rückzugsgebiete gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (69 Vogelarten und 150 Pflanzenarten nachgewiesen). Für die touristische Nutzung ist das Gewässer gesperrt. Mit dem Paupitzscher See und der ihn umgebenden Naturflächen wurde Raum für eine naturnahe Biotopentwicklung gegeben. Zwar ist die Bergbaufolgelandschaft kaum mit der von Mulde, Lober und Leine durchflossenen, ursprünglichen Auenlandschaft Goitsche gleichzusetzen, jedoch wird hier eine Annäherung mittels möglichst unbeeinflusster Renaturierung angestrebt.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1993–2005 (Flutung)

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Goitsche/Holzweißig/Muldenstein; Wandlungen und Perspektiven 01. 2017, S. 4, 34.
  • Eissmann, Lothar/Junge, Frank W.: Das Mitteldeutsche Seenland. Vom Wandel einer Landschaft, Der Norden; 2013, S. 64.


BKM-Nummer: 30500101

Paupitzscher See

Schlagwörter
Ort
Benndorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Paupitzscher See”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500101 (Abgerufen: 24. März 2025)
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