Nach Gründung der Deutschen Reichsbahn 1920 wurden der preußische und der sächsische Bahnhof zusammengefasst und der Personenverkehr im sächsischen Bahnhof eingestellt. Der sächsische Teil des Bahnhofs Plagwitz-Lindenau trug vom 1. Juli 1911 bis Oktober 1920 den Namen Plagwitz-Lindenau Sächsischer Staatsbahnhof und bis 1922 den Namen Plagwitz-Lindenau Industriebahnhof. Seit dem 1. Juni 1922 heißt er Leipzig-Plagwitz Industriebahnhof. Bis Anfang der 1990er Jahre diente der rund 1600 Meter lange und 25 Hektar umfassende Güterbahnhof dem Güterumschlag für das Industriegebiet Plagwitz-Lindenau. Insgesamt 20 Verbindungsbahnen (PIPXX) bedienten über 100 Gleisanschlüsse. Als Knotenbahnhof war er mit Ablaufberg, Rangiergleisen sowie Abstell- und Ladegleisen ausgestattet. Das Bahnbetriebswerk verfügte über zwei Lokschuppen, einen im ehemaligen sächsischen und einen im ehemaligen preußischen Teil des Bahnhofs, von denen der ehemalige preußische heute das Eisenbahnmuseum Bayerischer Bahnhof zu Leipzig beherbergt.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1886–
Quellen/Literaturangaben:
- DIVIS 09305779.
- GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945); 2022.
- Riedel, Horst: Plagwitz. Ein Leipziger Stadtteillexikon; Leipzig 2017, S. 19-22.
BKM-Nummer: 30500072