Heizwerk Kulkwitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markranstädt
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 34,03″ N: 12° 14′ 11,41″ O 51,29279°N: 12,2365°O
Koordinate UTM 33.307.325,69 m: 5.686.011,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.516.602,48 m: 5.684.243,05 m
  • Betonschornstein aus östlicher Richtung

    Betonschornstein aus östlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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  • ehemaliges Heizwerk aus südwestlicher Richtung

    ehemaliges Heizwerk aus südwestlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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Das 1981 errichtete Heizwerk Kulkwitz diente der Kapazitätserweiterung des ehemaligen Landkraftwerks Kulkwitz, das jenseits der Zwenkauer Straße seit 1911 die Verstromung der Braunkohle aus dem örtlichen Tief- und ab 1937 aus dem Kulkwitzer Tagebau besorgte. Bereits Ende der 1970er Jahre erfolgte dessen Umrüstung zum Heizwerk, dem zu Beginn der 1980er Jahre ein neues Heizwerk zur Deckung des Wärmebedarfs des jenseits des Kulkwitzer Sees gelegenen Neubaugebietes Grünau zur Seite gestellt wurde. Über die Erhitzung von 1000 Kubikmetern Wasser auf etwa 180 Grad und dessen Verteilung über sieben Umformerstationen kam das Heizwerk für etwa 50% des Grünauer Wärmebedarfs auf. Dazu wurden täglich 2100 bis 2300 Tonnen Kohle verfeuert, die über die Strecke Plagwitz-Pörsten aus den Tagebauen Witznitz und Profen zugeführt wurden und über Bandbrücken ins Kesselhaus gelangten. Das ausschließlich Wärme produzierende Heizwerk wurde nördlich des ehemaligen Betriebsgeländes des Braunkohlenwerkes Kulkwitz auf der östlichen Seite der Zwenkauer Straße errichtet und verfügte anfänglich über zwei in Stahlbauweise errichtete Schornsteine mit einer Höhe von 60 Metern, die in Gemeinschaftsarbeit jugoslawischer und ostdeutscher Ingeneure entstanden. Diese wurden 1988 durch einen 170 Meter hohen Betonschornstein, der mittig hinter dem Kesselhaus positioniert wurde, ersetzt. Dieser bildet noch heute eine weithin sichtbare Landmarke. Das Kesselhaus des Heizwerkes wurde bis auf einen zweigeschossigen Anbau mit Flachdach um 2000 abgebrochen. Der schlichte Betonbau diente der Steuerung des Heizwerkes und ist im Untergeschoss geprägt durch auf einem Sockel leicht erhöht liegende doppelflügelige Eingangstüren sowie schmale dreigliedrige Fensterstreifen. Das darüber liegende Stockwerk verfügt an der Vorder- und Seitenfront über größere, dreigeteilte Fensteröffnungen, die in ihrer Anordnung mit den Mauerdurchbrüchen im Erdgeschoss korrespondieren.
Flachbau und Schornstein gehören zum weitläufigen Betriebsgelände eines Baudienstleisters, der Bodenmaterial für den Garten- und Landschaftsbau liefert. Die Zeugnisse des 1981 errichteten Heizwerkes am Standort des ehemaligen Landkraftwerkes und Braunkohlenwerkes Kulkwitz verweisen dabei primär auf die energiegeschichtliche Dimension dieses Standortes sowie auf das städtebauliche Großprojekt der Plattensiedlung Grünau. Die Förderung von Braunkohle aus dem benachbarten Tagebau war zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten abgeschlossen.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1981

Quellen/Literaturangaben:
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015, S. 145, 341.


BKM-Nummer: 30500053

Heizwerk Kulkwitz

Schlagwörter
Ort
Markranstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Heizwerk Kulkwitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500053 (Abgerufen: 19. März 2025)
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