Das mit einem Sattelwalmdach gedeckte Gebäude erscheint auf seiner Straßenfront durch vertikal verlaufende, in gelben Ziegeln ausgeführte Lisenen vertikal strukturiert. Zwischen diesen befinden sich insgesamt zehn Fensterachsen, wobei die Fenster von Erd- und Obergeschoss geschossübergreifend durch hellen Putz gestalterisch zusammengefasst sind. Der zentrale Eingang mit einem auf vorgeblendeten Pfeilern ruhenden Giebel erscheint in klassizistischer Formensprache und reicht bis ins Obergeschoss. Dachgauben mit einzelnen oder paarweise gegliederten Fenstern sorgen für die Beleuchtung des Dachgeschosses. Auf der Gebäuderückseite befindet sich ein leicht hervorspringender Mittelrisalit mit dem Treppenaufgang.
Das Verwaltungsgebäude der Landkraftwerke ist das letzte bauliche Zeugnis aus der Anfangszeit dieser 1910 gegründetes Aktiengesellschaft und trägt insofern historische Bedeutung. Auch für das gegenüberliegende Braunkohlenwerk ist es aufgrund der Verwobenheit beider Unternehmen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts das lokale Verwaltungzentrum (bis 1927 Aufkauf sämtlicher Aktien des Braunkohlenwerkes durch die Landkraftwerke, 1938 Angliederung des Braunkohlenwerke, 1948 betriebliche Trennung). Außerdem steht das Gebäude mit seinen zahlreichen Funktionsräumen für die Anfangszeit der Verwertung der zuerst untertage geförderten Braunkohle, dessen Kapazitäten für die stetig steigende Arbeiterzahl bald schon nicht mehr ausgereicht haben dürften.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1911–1912
Quellen/Literaturangaben:
- KRGrimma, B 2487.
- Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015, S. 332.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Landkraftwerke Leipzig AG (GND: 355106-4)
- Ausführung: Michael Paul Ranft (Civilingenieur)
- Ausführung: R. Pohlenz
BKM-Nummer: 30500052