Verwaltungsgebäude der Landkraftwerke Leipzig (später auch des Braunkohlenwerkes Kulkwitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markranstädt
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 30,17″ N: 12° 14′ 10,01″ O 51,29171°N: 12,23611°O
Koordinate UTM 33.307.294,05 m: 5.685.893,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.516.575,68 m: 5.684.123,79 m
  • Verwaltungsgebäude der Leipziger Landkraftwerke von der Zwenkauer Straße

    Verwaltungsgebäude der Leipziger Landkraftwerke von der Zwenkauer Straße

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Der auf Industriebauten spezialisierte, in Leipzig sesshafte Architekt und Ingenieur Paul Michael Ranft lieferte im Sommer 1911 den Entwurf für den Verwaltungsbau der Leipziger Landkraftwerke AG, deren Hauptsitz bis zu seiner Zerstörung 1943 in einem Bau am Leipziger Innenstadtring bestand. Der repräsentative Bau an der Zwenkauer Straße liegt nördlich des Kraftwerkgeländes, das während seiner knapp einhundertjährigen Geschichte (endgültige Stilllegung der kohlebefeuerten Anlagen 1994, gasbasiertes Heizwerk der Leipziger Stadtwerke als Spitzenlast-Kraftwerk aktiv) mehrfach transformiert wurde. Der viergeschossige Bau (Kellergeschoss, Erdgeschoss, 1. Obergeschoss, Dachgeschoss) ist in massiver Ziegelbauweise mit Sandsteinelementen errichtet. Während das Kellergeschoss nur zu einem Meter unterhalb der Erdoberfläche liegt, ist das Erdgeschoss parterre gelegen. Im Kellergeschoss befanden sich neben Aufenthaltsräumen für die Arbeiter, eine Wohnung für den Kantinenwirt sowie Lager- und Wirtschaftskeller. Das Kontor sowie Ingenieurs- und Eichräume waren im Erdgeschoss untergebracht. Im darüber liegenden Geschoss waren Beamtenwohnungen sowie im Dachgeschoss Einzelzimmer und ein Trockenboden vorgesehen.
Das mit einem Sattelwalmdach gedeckte Gebäude erscheint auf seiner Straßenfront durch vertikal verlaufende, in gelben Ziegeln ausgeführte Lisenen vertikal strukturiert. Zwischen diesen befinden sich insgesamt zehn Fensterachsen, wobei die Fenster von Erd- und Obergeschoss geschossübergreifend durch hellen Putz gestalterisch zusammengefasst sind. Der zentrale Eingang mit einem auf vorgeblendeten Pfeilern ruhenden Giebel erscheint in klassizistischer Formensprache und reicht bis ins Obergeschoss. Dachgauben mit einzelnen oder paarweise gegliederten Fenstern sorgen für die Beleuchtung des Dachgeschosses. Auf der Gebäuderückseite befindet sich ein leicht hervorspringender Mittelrisalit mit dem Treppenaufgang.
Das Verwaltungsgebäude der Landkraftwerke ist das letzte bauliche Zeugnis aus der Anfangszeit dieser 1910 gegründetes Aktiengesellschaft und trägt insofern historische Bedeutung. Auch für das gegenüberliegende Braunkohlenwerk ist es aufgrund der Verwobenheit beider Unternehmen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts das lokale Verwaltungzentrum (bis 1927 Aufkauf sämtlicher Aktien des Braunkohlenwerkes durch die Landkraftwerke, 1938 Angliederung des Braunkohlenwerke, 1948 betriebliche Trennung). Außerdem steht das Gebäude mit seinen zahlreichen Funktionsräumen für die Anfangszeit der Verwertung der zuerst untertage geförderten Braunkohle, dessen Kapazitäten für die stetig steigende Arbeiterzahl bald schon nicht mehr ausgereicht haben dürften.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1911–1912

Quellen/Literaturangaben:
  • KRGrimma, B 2487.
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015, S. 332.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Landkraftwerke Leipzig AG (GND: 355106-4)
  • Ausführung: Michael Paul Ranft (Civilingenieur)
  • Ausführung: R. Pohlenz

BKM-Nummer: 30500052

Verwaltungsgebäude der Landkraftwerke Leipzig (später auch des Braunkohlenwerkes Kulkwitz)

Schlagwörter
Ort
Kulkwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Verwaltungsgebäude der Landkraftwerke Leipzig (später auch des Braunkohlenwerkes Kulkwitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500052 (Abgerufen: 26. März 2025)
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