Werkbahn ehem. Braunkohlenwerk Kulkwitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markranstädt
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 35,46″ N: 12° 14′ 13,99″ O 51,29318°N: 12,23722°O
Koordinate UTM 33.307.377,34 m: 5.686.054,13 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.516.652,34 m: 5.684.287,54 m
  • Bahnkörper im Bereich des Werksgeländes des eheamligen Braunkohlenwerkes

    Bahnkörper im Bereich des Werksgeländes des eheamligen Braunkohlenwerkes

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Die Geschichte der Gleisanbindung des ehemaligen Braunkohlenwerkes Kulkwitz geht zurück auf die beginnenden 1880er Jahre, als Braunkohle in den Gebieten um Kulkwitz und Albersdorf noch untertage abgebaut wurde. So verband zuerst die AG „Braunkohleabbaugesellschaft Grube Mansfeld Albertsdorf“ ihren 1881 angelegten Glück-Auf-Schacht - gelegen östlich der Straße von Markranstädt nach Zwenkau in Höhe von Kulkwitz - über eine Kohlenbahn mit dem nördlich gelegenen Markranstädter Bahnhof. So konnte die Kohle kostengünstig an Abnehmer, insbesondere die Fabriken im Leipziger Westen, transportiert werden. Ab 1889 werden die zuvor von Ochsen und Pferden gezogenen Kohlenwagen mit Lokomotiven befördert. Die infrastrukturelle Erschließung der Tiefbaufelder um Kulkwitz mittels Bahngleisen ist damit ein frühes Beispiel für die Kohlenförderung über die Schiene. Der entlang der Zwenkauer Straße nach Norden verlaufende Weg der Kohlenbahn wird heute noch durch den Verlauf der Straßen Am Wasserturm und Steigerweg östlich der Stadtmitte von Markranstädt nachvollzogen. Südlich der Leipziger Straße verläuft parallel zum Steigerweg die »An der Schachtbahn« benannte Straße und verweist auf die, in den Jahrzehnten um 1900, primär genutzte Streckenanbindung des Braunkohlenwerks, die spätestens mit Einstellung der Kohlenförderung 1963 abgebaut wurde.
Infolge des Ausbaus des Braunkohlenwerks (Errichtung einer Brikettfabrik und eines Schwelwerkes) in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre im Kontext des Tagebauaufschlusses nördlich des Werksgeländes, wurde sowohl ein weit verzweigtes Gleissystem im Bereich des Tagebaus und des Werkes verlegt als auch eine Anbindung an die von Pörsten nach Leipzig-Plagwitz verlaufende Eisenbahn gebaut. Über eine Kurve wurde das Werksgelände südlich davon an die von Südost nach Nordwest verlaufende Bahnstrecke angebunden. Gleisreste sind sowohl im Bereich des Braunkohlenbunkers auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohlenwerks als auch auf dem Gelände des Gewerbegebietes 3 Nord noch abschnittsweise vorhanden.
Kreuzungspunkt der nach Norden zum Bahnhof Markranstädt und Süden zur Pörstener Eisenbahn verlaufenden Schienen war das bis heute in verkleinerter Form erhaltene und heute umgenutzte Werkstattgebäude des Braunkohlenwerkes. Der längliche Ziegelbau steht mit seiner Längsseite parallel zur Zwenkauer Straße und diente der Reparatur von Waggons und Lokomotiven.
Die seit Ende der 60er Jahre nicht mehr genutzten und in der Folgezeit mehrheitlich rückgebauten Gleisanlagen des ehemaligen Braunkohlenwerkes sind von infrastruktur- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Sie sind Zeugnisse der verschiedenen Phasen der Braunkohlengewinnung erst im Tief- und seit Ende der 1930er Jahre im Tagebau.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1882 (erste Grubenbahn nach Markranstädt)

Quellen/Literaturangaben:
  • Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40185, Nr. 34.
  • Geologische Spezialkarte von Sachsen (Königreich), Sektion 10: Leipzig und Markranstädt, 1905; 2022. Permalink: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90009057 (12.08.2022).
  • Bräutigam, Claus: Brikettfabriken Mitteldeutschland, Brikettfabriken aus den ehemaligen Braunkohlenwerk Regis: Regis, Haselbach, Ramsdorf, Deutzen, Kulkwitz, Band 1; Borna 2015, S. 329-331.


BKM-Nummer: 30500041

Werkbahn ehem. Braunkohlenwerk Kulkwitz

Schlagwörter
Ort
Markranstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werkbahn ehem. Braunkohlenwerk Kulkwitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500041 (Abgerufen: 23. März 2025)
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