Der zweigeschossige Backsteinbau steht auf einer erhöhten Böschung oberhalb der engsten Stelle des heutigen Sees. Auf der Seeseite ist das Erscheinungsbild des in roten Klinkern errichteten Gebäudes durch das vorspringende Untergeschoss charakterisiert, dessen Fassade mit großen, in regelmäßigen Abständen gesetzten und heute durch Metalltüren verschlossenen Maueröffnungen durchbrochen ist. Die seeabgewandte Gebäudeseite wiederum ist durch schmale, bodentiefe Fenster im Obergeschoss und neun, über die gesamte Gebäudelänge verteilte Toröffnungen gekennzeichnet. Diese Längsseite des Gebäudes ist nach oben durch ein breites Gesims mit schmalen Maueröffnungen zwischen pfeilerartigen Mauerelementen abgeschlossen. Ein flaches Giebeldach sowie ein den Anbau deckendes Pultdach verstärken den Eindruck von der Geschlossenheit des Baukörpers. An einer der Giebelseiten sind unterhalb des Daches metallene Geräteteile erhalten, die auf die frühere Funktion des Gebäudes als Gleichrichter- und Verteilerstation erinnern.
Das Gebäude wird seit der Stilllegung des Tagebaus 1963 im Kontext der Rekultivierung und Nachnutzung des Sees als Naherholungsgebiet primär zur Unterbringung gastronomischer Dienstleister genutzt. Dem entspricht ein Terrassenanbau auf der Seeseite mit Treppe, die bis zum Gewässerufer führt.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1954
Quellen/Literaturangaben:
- Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, Ü 474.
- Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Auflage, Leipzig 2016, S. 147.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VEB Braunkohlenwerk Kulkwitz (GND: 5086582-1)
BKM-Nummer: 30500039