Kohlenverbindungsbahn Breitenfeld-Delitzsch-Südwest (ehem./saniert)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Delitzsch, Rackwitz, Schkeuditz, Wiedemar
Kreis(e): Nordsachsen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 28′ 46,44″ N: 12° 19′ 10,19″ O 51,47957°N: 12,3195°O
Koordinate UTM 33.313.870,85 m: 5.706.564,18 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.522.300,91 m: 5.705.045,47 m
Die Kohlenverbindungsbahn zwischen dem 1982 aufgeschlossenen Tagebau Breitenfeld und dem nordwestlich davon gelegenen Tagebau Delitzsch-Südwest, dessen Aufschluss sechs Jahre zuvor erfolgte, wurde wesentlich in den Jahren 1979/80 eingerichtet, die zweigleisige Verbindungsbahn in Richtung Norden 1980 begonnen. Die normalspurigen Gleise der elektrifizierten Bahnanlage wurden nordwestlich des später erschlossenen Abbaufeldes und heutigen Tagebaurestsees angelegt. Ein knapp einen Kilometer westlich des Ortes Wolteritz angelegtes Gleisdreieck (einspurig) verband die weiter südlich (oberhalb von Hayna) gelegenen Tagesanlagen, den östlich des Gleisdreiecks gelegenen Montageplatz sowie die nach Norden verlaufende Verbindungsbahn über den Übergabebahnhof Delitzsch-Südwest zu den Gleisen der Reichsbahn bzw. eine weitere Kohlenverbindungsbahn zwischen Delitzsch und Roitsch zur Anbindung an die Werkbahnen der Bitterfelder und Wolfener Chemiewerke. Über das Gleissystem des Tagebaus Breitenfeld, von dem auch eine mehrspurige Abzweigung in das Abbaufeld bestand (abgehend vom Verbindungsgleis nach Delitzsch-Südwest nördlich von Wolteritz) wurden Montageteile zum Montageplatz Breitenfeld geliefert sowie Abraum und Kohle transportiert. Insbesondere vor Einrichtung der Breitenfelder Innenkippe und der Umstellung auf Bandbetrieb im Abraum wurden die anfallenden Aufschluss- und Abraummassen zu den Absetzerkippen des Tagebaus Delitzsch-Südwest (und anfangs auch der Tagebaue Goitsche und Köckern) verbracht: insgesamt etwa 31 Millionen Kubikmeter Abraum.
Während der Sanierungsarbeiten seit der ersten Hälfte der 1990er Jahre wurden die Gleisanlagen beräumt und dazugehörige Flächen reguliert. Insgesamt wurden im Bereich der Tagebaue Breitenfeld und Delitzsch-Südwest etwa 65 Kilometer Gleisanlagen rückgebaut und zahlreiche Betriebsgeräte, darunter E-Loks, Gleisrückmaschinen, Schienenfahrzeuge, Kohle- und Abbraumwaggons verschrottet. Trotz des gründlichen Rückbaus des Schienennetzes trägt die Bergbaufolgelandschaft bis in die Gegenwart deutliche Spuren des Kohlenbahnsystems. So stechen die ehemaligen Bahntrassen durch landschaftsgestalterische Elemente (Grünstreifen, baum- und strauchbestande Flächen) sowie ein Wegenetz (unbefestigt und asphaltiert) als strukturgebend hervor. Von wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung sind diese Zeugen der Werkbahn, weil sie für die Braunkohlengewinnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund der größer werdenden Entfernungen zwischen Abbaugebiet und Veredlungsstandorten ein wesentliches Glied waren.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1979–1980

Quellen/Literaturangaben:
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die Tagebaubereiche Goitzsche, Delitzsch-Südwest und Breitenfeld Fassung gemäß Bekanntmachung vom 07.01.2021, S. 29 f.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Landschaften und Industriestandorte im Wandel, Bd. 13. Wandlungen und Perspektiven. 2013, S. 7, 8, 13
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Werkbahnen im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Wandlungen und Perspektiven 20. 2016, S. 10, 27.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Vereinigte MItteldeutsche Braunkohlenwerke AG (GND: 5060241-X)

BKM-Nummer: 30500028

Kohlenverbindungsbahn Breitenfeld-Delitzsch-Südwest (ehem./saniert)

Schlagwörter
Ort
Gerbisdorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Kohlenverbindungsbahn Breitenfeld-Delitzsch-Südwest (ehem./saniert)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500028 (Abgerufen: 18. März 2025)
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