Während der Sanierungsarbeiten seit der ersten Hälfte der 1990er Jahre wurden die Gleisanlagen beräumt und dazugehörige Flächen reguliert. Insgesamt wurden im Bereich der Tagebaue Breitenfeld und Delitzsch-Südwest etwa 65 Kilometer Gleisanlagen rückgebaut und zahlreiche Betriebsgeräte, darunter E-Loks, Gleisrückmaschinen, Schienenfahrzeuge, Kohle- und Abbraumwaggons verschrottet. Trotz des gründlichen Rückbaus des Schienennetzes trägt die Bergbaufolgelandschaft bis in die Gegenwart deutliche Spuren des Kohlenbahnsystems. So stechen die ehemaligen Bahntrassen durch landschaftsgestalterische Elemente (Grünstreifen, baum- und strauchbestande Flächen) sowie ein Wegenetz (unbefestigt und asphaltiert) als strukturgebend hervor. Von wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung sind diese Zeugen der Werkbahn, weil sie für die Braunkohlengewinnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund der größer werdenden Entfernungen zwischen Abbaugebiet und Veredlungsstandorten ein wesentliches Glied waren.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1979–1980
Quellen/Literaturangaben:
- Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die Tagebaubereiche Goitzsche, Delitzsch-Südwest und Breitenfeld Fassung gemäß Bekanntmachung vom 07.01.2021, S. 29 f.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Landschaften und Industriestandorte im Wandel, Bd. 13. Wandlungen und Perspektiven. 2013, S. 7, 8, 13
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Werkbahnen im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Wandlungen und Perspektiven 20. 2016, S. 10, 27.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Vereinigte MItteldeutsche Braunkohlenwerke AG (GND: 5060241-X)
BKM-Nummer: 30500028