Der im Frühjahr 1955 vom Entwurfsbüro für Hochbau geplante Bau befindet sich jenseits der Rudolf-Virchow-Straße gegenüber des ehemaligen Haupteingangs zum Krankenhauskomplex. Der deutlich unterhalb des Straßenniveaus auf Kippengelände errichtete Bau wurde in die Hanglage eingepasst und ist unterirdisch mit dem Krankenhausgelände über Leitungen verbunden. Das mit einem Geländer abgeschlossene Flachdach des Gebäudes dient zugleich als von der Straße aus begehbares Terrassendach. An der nordöstlichen Giebelseite führt eine Treppe mit mehreren Absätzen auf das tieferliegende Gelände. Die Fassaden sind mittels geschossübergreifender Lisenen, die nach oben ohne Verzierung von einem waagerechten Querriegel aufgenommen werden, strukturiert. Die nordwestliche Front ist durch eine zentral liegende Türachse mit Freitreppe in zwei Hälften gegliedert: Während links davon fünf Türen liegen, die etwas erhöht über eine seitliche Außentreppe erreichbar sind, sind innerhalb der rechten Wandfelder Fensteröffnungen auf zwei Ebenen angebracht.
Die Größe der krankenhauseigenen Umspannstation verdeutlicht den enormen Strombedarf der Gesamtanlage und damit die Bedeutung Bornas als bergbaulichem Zentrum. Andererseits verweist sie auf die Geschichte der Energiegewinnung aus Braunkohle bzw. der notwendigen Infrastruktur zu ihrer Umwandlung und örtlichen Nutzung.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1955
Quellen/Literaturangaben:
- Schreckenbach, Gerhard: Aus der Geschichte der Funktionseinheit Kreiskrankenhaus/Kreispolitik Borna. In: Heimatblätter. Beiträge aus dem Altenburger und dem Bornaer Land (2016), H. 17, S. 62–71.
- Bauaktenarchiv Borna, Rudolf-Virchow-Str. 2, Kreiskrankenhaus Erschließung.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Rat des Kreises Borna, Abt. Gesundheitswesen (Investitionsträger)
- Entwurf: Entwurfsbüro für Hochbau I Leipzig/ Heinz (Bearbeiter)
BKM-Nummer: 30500017