Vom Schiefen Weg, dem bereits drei Gebäude der Siedlung angehören, wird der Pödelwitzer Bogen erschlossen. Neben der namensgebenden bogenförmigen Straße zwischen Schiefen und Holzetweg liegt nördlich eine zugehörige Stichstraße. In Summe wurden 23 Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus im typischen Stil und Form der Zeit erbaut. Die Straße ist mit hellen Betonsteinen gepflastert. Ein Teil des inneren Bogens ist als Freifläche mit Wiese und wenigen Bäumen ausgebildet.
Die Namen devastierter Orte tauchen häufig an Umsiedlungsstandorten wie hier in der Straßenbezeichnung auf. In diesem Fall erinnert der Pödelwitzer Bogen ebenso an eine bergbaubedingte Umsiedlung, doch konnte nach Wiederstand letzter Bewohner, einem Klimacamp und einem politisch- und energiewirtschaftlichen Umdenken im Zusammenhang mit der Klimakrise im Jahr 2021 die Abbaggerung von Pödelwitz verhindert werden. Der Pödelwitzer Bogen ist in diesem Zusammenhang ein städtebauliches Zeugnis der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Kontext der Braunkohlenindustrie.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 2014–2022
Quellen/Literaturangaben:
- Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 342–34.
BKM-Nummer: 30200277