Siedlung Pödelwitzer Bogen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Groitzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 09′ 13,66″ N: 12° 16′ 35,87″ O 51,1538°N: 12,27663°O
Koordinate UTM 33.309.549,87 m: 5.670.454,06 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.519.459,87 m: 5.668.789,87 m
  • Der zu sehende und namensgebende Bogen ist innen teils als Grünfläche gestaltet und außen bebaut, Blick aus Südosten

    Der zu sehende und namensgebende Bogen ist innen teils als Grünfläche gestaltet und außen bebaut, Blick aus Südosten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dreßler
    Medientyp:
    Bild
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Bereits in der DDR-Zeit stand der Ort Pödelwitz unter Bergbauschutz und war damit dem Abriss geweiht. In den 1990er Jahren konnte der Erhalt des Ortes begrüßt werden. Spätere Pläne sahen jedoch erneut die Devastierung des Ortes für den Tagebau Vereinigtes Schleenhain vor, sodass 2012 der Pödelwitz-Vertrag geschlossen wurde. 2014 bis 2016 siedelten die meisten Pödelwitzer in die nächstgelegene größere Stadt Groitzsch um. Im Süden der Kleinstadt, unweit des Zentrums wurde die Siedlung auf einstigem Acker- und Kleingartenareal errichtet. 2014 bis 2016 entstanden die Ersatzhäuser. 2020 bis 2022 wurde die Siedlung durch weitere Neubauten von Nicht-Pödelwitzern ergänzt.
Vom Schiefen Weg, dem bereits drei Gebäude der Siedlung angehören, wird der Pödelwitzer Bogen erschlossen. Neben der namensgebenden bogenförmigen Straße zwischen Schiefen und Holzetweg liegt nördlich eine zugehörige Stichstraße. In Summe wurden 23 Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus im typischen Stil und Form der Zeit erbaut. Die Straße ist mit hellen Betonsteinen gepflastert. Ein Teil des inneren Bogens ist als Freifläche mit Wiese und wenigen Bäumen ausgebildet.
Die Namen devastierter Orte tauchen häufig an Umsiedlungsstandorten wie hier in der Straßenbezeichnung auf. In diesem Fall erinnert der Pödelwitzer Bogen ebenso an eine bergbaubedingte Umsiedlung, doch konnte nach Wiederstand letzter Bewohner, einem Klimacamp und einem politisch- und energiewirtschaftlichen Umdenken im Zusammenhang mit der Klimakrise im Jahr 2021 die Abbaggerung von Pödelwitz verhindert werden. Der Pödelwitzer Bogen ist in diesem Zusammenhang ein städtebauliches Zeugnis der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Kontext der Braunkohlenindustrie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 2014–2022

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 342–34.

BKM-Nummer: 30200277

Siedlung Pödelwitzer Bogen

Schlagwörter
Ort
Groitzsch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Siedlung Pödelwitzer Bogen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200277 (Abgerufen: 26. März 2025)
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